Single-sign-on-Service konkurriert mit Passport

Liberty erhält Rückenwind von AOL

14.12.2001
MÜNCHEN (CW) - Mit dem Beitritt AOLs erzielt die von Sun initiierte Liberty-Allianz einen Punktgewinn gegen Microsofts konkurrierenden Single-Sign-on-Service "Passport". Dem Softwarekonzern fehlen namhafte Partner, eine Beteiligung an Liberty ist daher nicht ausgeschlossen.

Die von Sun ins Leben gerufene Liberty-Allianz (www.projectliberty.org) gewinnt mit AOL einen wichtigen Mitstreiter. Der Initiative sind rund 50 Unternehmen beigetreten, darunter TK-Firmen, Fluggesellschaften, Sicherheitsunternehmen, Finanzdienstleister sowie Industriekonzerne. Der Service soll Internet-Nutzern in Zukunft das Einwählen in passwortgeschützte Websites erleichtern. Das Projekt Liberty verfolgt das Ziel, die Authentifizierungssysteme verschiedener Anbieter interoperabel zu machen. Eine zentrale Instanz, die alle Profile verwaltet, soll es nicht geben.

Microsoft fehlen PartnerMicrosofts Passport bietet ähnliche Funktionen, allerdings betreibt der Softwarekonzern selbst die technische Plattform. Künftige, auf der .NET-Technologie basierende Web-Services sollen über Passwort zugänglich sein beziehungsweise abgerechnet werden können. Allerdings verfügen die Redmonder nicht über so viele namhafte Partner wie die Liberty-Allianz. Trotz seines Beitritts zu dieser Gruppierung will AOL das eigene Single-sign-on-Projekt "Magic Carpet" nicht aufgeben. Nach Angaben des Online-Providers werden die eigenen Authentifizierungsdienste mit dem von Liberty entwickelten System zusammenarbeiten können.

Nicht ausgeschlossen ist, dass Microsoft am Ende auch der Initiative beitritt: Erst kürzlich teilte der Softwarekonzern mit, man werde möglicherweise bei Liberty einsteigen, "falls der Dienst auf offenen Standards basiert". Man wird in Redmond gespannt auf technische Details warten, die die Allianz in den nächsten 30 Tagen veröffentlichen will. (fn)