Datenanalyse zu träge

Managern fehlt schneller Datenzugriff

05.08.2009
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Anzeige  Business Intelligence-Projekte sind häufig schlecht geplant und die entsprechende Software für Business Intelligence (BI) nur unzureichend in die zentralen Geschäftsanwendungen integriert. Anwender können daher oft nicht zeitnah auf wichtige Kennzahlen zugreifen und diese auswerten - so Ergebnisse einer Studie von Aberdeen.

Damit ein Unternehmen seine Geschäftsziele effektiv umsetzen kann, benötigen Management sowie Anwender in den Fachbereichen zu jeder Zeit und an jedem Ort die Möglichkeit geschäftliche Informationen und betriebliche Kennzahlen auszuwerten. Dazu benötigen sie eine IT-Umgebung, in der Management und Mitarbeiter Zugang zu den jeweils benötigten BI-Leistungen bekommen und diese nutzen können.

Doch beim Umgang mit Business Intelligence sind viele Firmen nachlässig. Sie starten und steuern BI-Projekte quasi "aus dem Bauch heraus". Es fehlen die hierfür erforderlichen Kenntnisse sowie Fertigkeiten sowie die erforderlichen personellen Ressourcen in der IT-Organisation. Zudem lassen sich die vorhandenen IT-Systeme nicht mit den BI-Lösungen integrieren. Das verzögert BI-Projekte und treibt deren Kosten in die Höhe und verzögert oder verhindert den Zugang zu geschäftskritischen Informationen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Pervasive BI" des US-Marktforschers Aberdeen Research.

Rascher Zugriff auf Daten ist Top-Priorität

Unter dem Begriff "Pervasive BI" verstehen die Marktforscher eine Informations-Umgebung, in der das Management wie der gewöhnliche Mitarbeiter Zugang zu BI-Leistungen haben und diese zu jeder Zeit und an jedem Ort nutzen können. Wenn es darum geht, ist der Nachholbedarf in Sachen BI groß.

Mehr als die Hälfte der von Aberdeen befragten Manager klagt darüber, dass die für Auswertungen benötigten Daten aus den Geschäftsanwendungen nicht im BI-System verfügbar sind. 40 Prozent gaben an, dass BI-Reports falsche Daten liefern, was auf eine schlechte Datenqualität hindeutet. 27 Prozent hadern damit, dass BI-Tools zu wenig benutzerfreundlich seien.

Auf die Frage nach den Top-Herausforderungen bei Business Intelligence antworteten 51 Prozent, ihre oberste Priorität sei der rasche und zeitnahe Zugriff auf aktuelle Geschäftsdaten und Kennzahlen. 40 Prozent wollen, dass Kennzahlen stärker abteilungsbezogen bereitgestellt werden. Für 39 Prozent ist wichtig, Anwendern ohne technische Kenntnisse die einfache BI-Nutzung zu ermöglichen.