Mehr Leistung aus SAP BW herausholen

22.03.2006
Von Wolfgang  Dengel und Thomas Kammer

Ein hervorragendes Mittel bei der Entwicklung performanter Infocubes sind "Line-Item-Positionen". Bei der Aktivierung der Cubes, wird für das Line-Item-Merkmal keine Dimensionstabelle angelegt, sondern die "Surrogat Identification" (SID) des Merkmals direkt als Schüsselfeld in der Faktentabelle gespeichert. Dadurch bedarf es keiner zusätzlichen Join-Verbindung mit der Dimensionstabelle beim Zugriff des Prozessors für Online Analytical Proces- sing (Olap) auf den Infocube, und der Lesevorgang wird schneller. Vor allem Merkmale mit einer sehr großen Ausprägung wie Material- oder Belegnummern soll- te man als Line Item verwenden, um die hohen Kosten für Datenbankzugriffe zu senken.

Je mehr Line Items in ein Schema integriert werden, desto höher ist die Auswertungsgeschwindigkeit. Merkmale mit wenigen Ausprägungen lassen sich hingegen weiter in der "klassischen" Struktur - einer Dimension mit mehreren Merkmalen - ablegen. Der Einsatz von Line Items hat jedoch den Nachteil, dass sich eine Line-Item-Dimension nicht um zusätzliche Merkmale erweitern lässt.

Tuning von SAP BW und Daten-Management

Das Business Application Research Center (Barc) aus Würzburg und die COMPUTERWOCHE laden zur Data Management Expo nach Frankfurt am Main ein. Im Mittelpunkt der Fachkonferenz stehen Praxisvorträge und Diskussionen zu neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der Datenintegration sowie zur Daten- qualität. Dabei wird auch das Tuning von SAP BW sowie ergänzende Software Thema sein.

Termin: 8. - 9. Mai 2006;

Ort: Messe Frankfurt, Congress Center;

Preise und nähere Auskünfte:

Tim Erben,

Telefon 0931/8806510,

terben@barc.de

Geklammerte Merkmale und Navigationsattribute in den Infoobjekten erfüllen wichtige Aufgaben im BW. Sie müssen von Anfang an im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden, um später keine Performance-Probleme zu verursachen. Will der Anwender auf sie verzichten und Merkmale nicht mit der System-ID des Quellsystems klammern, müsste er noch vor Beginn des BW-Projekts seine Stammdaten harmonisieren, um eine Eindeutigkeit in den Daten herzustellen. Eine andere Alternative wäre der Einsatz singulärer Merkmale als Workaround. Der Schlüssel setzt sich hierbei aus den Infoobjekten des geklammerten Elements zusammen. An diesem können dann die ursprünglichen Merkmale und Attribute als Navigationsattribute verfügbar gemacht werden. Manchmal führt jedoch kein Weg um Klammerungsmerkmale herum, wenn Merkmale ansonsten nicht eindeutig wären. Dann sollte eine Query zunächst den in Bezug auf die Feldlänge kleineren der beiden Schlüssel System-ID und Attribut wählen, und erst im zweiten Schritt das größere Element in den Drill-down einbeziehen.