Sie heißen "Quickoffice Pro", "Popplet" oder "Fuze Meeting HD" und sind für wenige Euro schnell aus dem App-Store runtergeladen. Aber auch wenn sie gute Dienste leisten, fehlt ihnen ein entscheidendes Merkmal: Business-Apps sind meist nicht in die Unternehmens-IT integriert, sondern leisten als mobile Insellösungen auf mehr oder weniger Smartphones und Tablets eines Unternehmens ihren Dienst.
Selbst wenn solche Apps von Unternehmen selbst entwickelt werden, so Thomas Walter, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftsinformatik in St Gallen, lassen sie häufig noch keinen Nutzen für das Gesamtgeschäft erkennen. Standardisierte Prozesse für mobile Vorhaben seien genauso wenig vorhanden wie zentrale, für das Thema zuständige Organisationseinheiten. Vieles geschehe von Fall zu Fall und innovationsgetrieben in einzelnen Abteilungen. "Die daraus resultierenden Prototypen lassen sich kaum auf andere Aufgabenbereiche ausdehnen", so Walter. "Da macht es schon Sinn, über ein einheitliches Vorgehen nachzudenken."
- Coda
Der Editor Coda basiert auf einem beliebten Mac-Texteditor und kann sowohl lokale als auch entferten Dateien bearbeiten. Er bietet Syntax-Highlighting für die wichtigsten Sprachen, Playgrounds und ein SSH-Terminal. Unterstützt werden FTP, WebDAV, S3, DreamObjects und FTP. - Good Reader
GoodReader war einer der ersten PDF-Viewer für iOS auf dem Markt, die Verwaltung von PDFs und Ergänzung von Anmerkungen ist auch weiterhin eine der Stärken der App. Außerdem kann die App auf Web-Dienste und Fileserver zugreifen, verwaltet Daten und Archive und schützt den Zugriff per Passwort. Desktop-Apps für den schnellen Zugriff auf die App-Daten sind verfügbar. - FTP On The Go
FTP On The Go bietet alle Funktionen eines FTP-Clients für den Desktop. Dateien lassen sich direkt vom und zum FTP-Server übertragen und außerdem auf dem iPhone mit dem integrierten Texteditor bearbeiten. - Dictate + Connect (Dictamus)
Obwohl das iPhone bereits eine integrierte Diktier-App besitzt, ist diese doch sehr in ihrer Funktionalität eingeschränkt. Recht viel mehr als bloßes Aufnehmen ist mit ihr nicht möglich, und so bieten sich Alternativen wie Dictate+ an. Dictate+ verhält ähnlich einem analogen Diktiergerät. So können Aufnahmen, wie bei einer Kassette, zu einem bestimmten Punkt zurückgespult und von dort aus überspielt werden. Mit der Komfortfunktion der Sprachaktivierung werden Sprachpausen gar nicht erst aufgezeichnet und müssen später nicht separat aus der Aufnahme entfernt werden. - Calvetica Calendar
Calvetica ist zuallererst eine schicke Kalender-Anwendung für das iPhone. Sofort bemerkt man den Sinn für Details, den die Entwickler in ihre Anwendung haben einfließen lassen. Gerade bei der Bedienung kommt man als Anwender mit nur wenigen Fingertipps an die wichtigsten Funktionen, der Tipp-Aufwand beim Anlegen neuer Einträge hält sich gering. Durch den Kalender-Abgleich mit iCal übernimmt calvetica standardmäßig bereits alle dort angelegten Termine und überträgt wiederum sämtlichen eigenen Verabredungen in den standardmäßigen iPhone-Kalender. - Outbank - Sicheres Online-Banking Ihrer Finanzen
OutBank ist eine iPhone-App zur Abwicklung mobiler Bankgeschäfte. Überweisungen lassen sich unterwegs tätigen und alle Kontobewegungen verfolgen. Unter anderem lassen sich auch Überweisungsvorlagen abfotografieren statt abzutippen. Neben diversen Banken, Sparkassen und Kreditkarten lässt sich auch PayPal verwalten. - 1Password
1Password verwaltet Zugangsdaten sicher auf dem iPhone, wodurch sich der Anwender nur noch den Passcode der App zu merken braucht. Die Anwendung loggt den Benutzer direkt auf besuchten Webseiten ein und synchronisiert die Zugangsdaten auch über mehrere Geräte hinweg. Es gibt ein Gratisversion, doch erst die kostenpflichtige Pro-Variante (In-App-Kauf) bietet zusätzliche praktische Features. - WorldCard Mobile - business card reader & business card scanner
WorldCard Mobile funktioniert wie WorldCard Mobile Lite, ist jedoch nicht wie die Lite-Version in der Anzahl der importierbaren Kontakte beschränkt. Der Visitenkarten-Scanner erkennt fotografierte Kontaktdaten und verknüpft sie mit Kontakten des iPhone-Adressbuches. - Driverslog Pro - Fahrtenbuch
Driverslog Pro ist eine umfangreiche elektronische Fartenbuch-Software für das iPhone. Mit der Anwendung lassen sich Fahrten einfach aufzeichnen und sogar Finanzamt-konform ausgeben – die GPS-Unterstützung hilft hierbei. Exporte erfolgen PDF,ICAL, CSV, XML oder SQL. - Cardreader - Visitenkarten Scanner (mobile OCR Business Card Reader)
x-root Software bietet mit Cardreader einen zuverlässigen und funktionsstarken Visitenkarten-Scanner für das iPhone an. Die OCR-Software erkennt den Inhalt von Visitenkarten und trägt erkannte Informationen in die jeweiligen Felder eines Kontaktes ein. - iFiles
iFiles will als zentrale Software zur Verwaltung von Dokumenten auf dem iPhone fungieren. Die Anwendung unterstützt eine Vielzahl von Anwendungstypen und lässt vielfältige Dateioperationen zu. Bearbeitete Dokumente lassen sich abschließend aus der App heraus versenden. iFiles unterstützt folgende Dienste: Dropbox, Google Drive, iCloud, Box.net, OneDrive, SugarSync , AFP, FTP/FTPS, SFTP, Flickr, Picasa, Facebook, Rackspace CloudFiles, CloudApp, PogoPlug, WebDav, Amazon S3, Ubuntu One Files, ownCloud, 4Shared, Amazon S3: DreamObjects und UltiCloud. - Box
Was den Speicherdienst Box für Unternehmen interessant macht, sind Funktionen für die Zusammenarbeit und Integration in Office 365. Nahtlos kann man über den Dienst Office-Dateien öffnen und bearbeiten. Zur Verfügung stehen diese Funktionen aber nur in der kostenpflichtigen Pro-Version die man für 80 Euro im Jahr erhält. Dann unterstützt der Dienst ebenso Active Directory und Single Sign On, Enterprise Mobility Management und vieles mehr. - STARFACE Mobile Client for iPhone
Der STARFACE Client integriert das iPhone in die eigene Telefonanlage. Die App ermöglicht es iPhone-Anwendern unter anderem, die Rufumleitungen auf ihrer STARFACE-Telefonanlage konfigurieren, sich die Ruflisten ihres Festnetztelefons anzeigen lassen und direkt aus den Ruflisten heraus wählen. - Evernote
Evernote verwandelt das iPhone in das ideale Notizbuch. Die App sichert Notizen, Bilder und Sprachnachrichten beim gleichnamigen Online-Dienst und macht alle Daten somit auch auf anderen Geräten verfügbar. Informationen sind somit immer synchronisiert und überall als gleicher Versionsstand verfügbar. Obwohl die Evernote-App selbst kostenlos ist, benötigt man einen kostenpflichtigen Account um den Dienst effektiv nutzen zu können, da die Gratis-Version im Funktionsumfang eingeschränkt ist und nur ein geringes Datenkontingent synchronisiert.
Zumal die Mehrheit in den Geschäfts-Apps einen wichtigen Faktor für höhere Wirkkraft im Arbeitsalltag sieht, wie das St. Gallener Institut in seiner Studie "Mobile Business Solutions 2012" (http://www.business-goes-mobile.de/) festgestellt hat. Die Schweizer Wissenschaftler hatten 350 Entscheider und IT-Verantwortliche aus 20 börsennotierten Unternehmen unter anderem danach befragt, welche Geschäftsprozesse sich aus ihrer Sicht sinnvoll mobilisieren lassen und wie weit sie damit bereits fortgeschritten sind.
Prozesse anstoßen
Noch immer geht es heute primär darum, Informationen unterwegs empfangen zu können, und weniger darum, Prozesse anzustoßen und abzuwickeln. Mitarbeiter können überall E-Mails und Kalender sowie Daten des Kunden abrufen oder digitale Broschüren mit ihm ansehen. Am wichtigsten ist ihnen die zuverlässige Synchronisation aller Informationen zwischen PC und mobilen Endgeräten. Der Abschluss von Verträgen findet aber meist immer noch auf klassischen Wegen statt. Hier liegt für die Projektleiter der Studie noch viel Mobilisierungspotenzial brach. Viele Projekte gingen hinsichtlich der Prozessoptimierung nicht weit genug. Die Mitarbeiter könnten unterwegs vieles einsehen, aber nicht ausführen.
Um Geschäftsprozesse zu verbessern, müssten sich mobile Lösungen in die Unternehmens-IT wie aus einem Guss einfügen. Ohne einen systematischen Ansatz seien sie von Anfang an zum Scheitern verurteilt. "Mobile ist mehr als nur hippe Marketing-Apps", so Thomas Walter. Mobilisierung mache vor allem dort Sinn, wo sie die Werkbank der Geschäftsanwendungen verlängere.
Arbeitszeiten erfassen, Freigaben erteilen, aktuelle Umsätze im Flugzeug auswerten, Verträge vor Ort beim Kunden digital unterzeichnen, Ersatzteile unterwegs bestellen - die Beispiele für eine 1:1-Umsetzung von Geschäftsprozessen aus den Backend-Systemen auf mobilen Endgeräten sind zahlreich.
Unternehmensberater Thomas Lünendonk sieht das genauso: "Je größer und dezentraler ein Unternehmen und der Marktzugang, desto sinnvoller kann es selbst Apps entwickeln und mit den bestehenden Strukturen verbinden. Mitarbeiter im Außendienst müssen zum Beispiel einen Überblick über den Warenbestand und das Preisgefüge haben, um beim Kunden auskunftsfähig zu sein und Bestellungen auszulösen. Dazu müssen diese Informationen einerseits vor Ort verfügbar und andererseits sauber in die Betriebswirtschaft integriert sein." Das reduziere zudem zahlreiche Fehlerquellen, da etwa keine Informationen später erst manuell zusammengeführt werden müssten.
Mobile Middleware wie die Sybase Unwired Platform (SUP) und Lösungen für das Mobile Device Management ermöglichen es, zentrale SAP-Applikationen und Eigenentwicklungen mit nahezu beliebigen Endgeräten und Betriebssystemen sicher und mit hoher Verfügbarkeit zu nutzen. Spannend wird es nach Meinung von Hagen Rickmann, Geschäftsführer Service bei T-Systems, aber erst dort, wo Unternehmen mit mobilen Lösungen völlig neue Geschäftsprozesse und Mehrwerte erschließen. "Mit der Umsetzung 1:1 kann ich Zeit sparen, manches bequemer gestalten und eventuell die Servicequalität steigern, aber mit neuen Prozessen verbessere ich auch mein Geschäftsmodell."