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Musikindustrie nimmt sich Aimster.com vor

25.05.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach den massiven Bestrebungen der Musikindustrie der MP3-Tauschbörse Napster das Leben schwer zu machen, nehmen die Plattenfirmen nun den Musikdienst Aimster.com auf´s Korn. Die vier Musikkonzerne Bertelsmann Music Group (BMG), EMI, Sony und Universal Music haben gegen den Napster-ähnlichen Service beim US-Bezirksgericht in New York City geklagt. Die Unternehmen werfen Aimster die Verletzung von Copyright-Bestimmungen vor. Ziel ist der Plattenfirmen ist es eine Verfügung zu erwirken, die den Tausch von urheberrechtlich geschützten Titeln durch die Musikbörse stoppen soll. Im Gegensatz zu Napster sind über Aimster auch Videodateien erhältlich. Der US-Filmverband "Motion Picture Association of America" wird voraussichtlich eine eigene Klage gegen den Dienst vorbringen.

Die Napster-Nutzer sind mittlerweile dazu übergegangen nicht nur einzelne Songs sondern komplette CD-Alben über den Dienst auszutauschen. Damit versuchen die Musikfans die von Napster installierten Filter zum Schutz von urheberrechtlich geschützten Titeln zu umgehen. Da das Filtersystem auf den jeweiligen Song-Namen und dessen Klangcharakteristiken reagiert, bleibt die Sperre bei den unter der Bezeichnung "entire album" gelisteten Stücke derzeit noch unwirksam.