Navision harmoniert nicht mit SQL Server

16.12.2004
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Einige Anwender beurteilen das allerdings anders. "Navision ist ein sehr gutes ERP-System, aber die SQL-Server-Portierung ist nicht das Gelbe vom Ei", bemerkt ein langjähriger Kunde, der anonym bleiben möchte. "Ein Umstieg auf SQL Server ist für die Benutzer mit Kunstgriffen verbunden." Grund sei, dass die Anpassung an die Datenbank erst nachträglich vorgenommen wurde. Doch nicht alle Nutzer müssten mit Problemen rechnen. Es komme sehr darauf an, wie viele Batch-Läufe die Firmen fahren und wie groß deren ERP-Datenbanken sind.

Die Schwierigkeiten von Firmen wie Apollo Optik schrecken andere Navision-Anwender ab, auf SQL Server zu migrieren. Zu ihnen zählt Marcus Weichelt, IT-Leiter der auf Gebäudereinigung und -Management sowie Catering spezialisierten Dorfner Gruppe aus Nürnberg, der von Ehbauers Sorgen gehört hat.

Zu den leidgeprüften Nutzern zählt auch Michael Georgie, IT-Leiter beim PC-Anbieter Vobis AG aus Potsdam. Die größten Schwierigkeiten sind bei ihm zwar gelöst, doch immer wieder treten neue Probleme auf. "Wir müssen sehr genau darauf achten, dass unsere Programmanpassungen in Navision korrekt vom SQL Server umgesetzt werden." So sei es erforderlich, nachzuschauen, ob die Datenbank die richtigen Schlüssel verwendet. Größte Sorgfalt sei auch beim Einspielen von ERP-Updates angebracht. Vobis nutzt die Programmversion 3.70 sowie die Datenbankversion 2.6 von Navision.

Bessere Zusammenarbeit

Fazit

• Navision ist für die native Datenbank programmiert. Kundeneigene ERP-Systeme müssen daher an den SQL Server angepasst werden.

• Aus Sicht mancher Anwender ist die SQL-Server-Unterstützung von Navision entgegen den Herstellerangaben nicht tadellos.

• Für Migrationsprojekte sollten sich Kunden an Partner mit Navision- und SQL-Server-Know-how wenden.

Obwohl noch nicht alle Schwachstellen beseitigt sind, hat sich aus Sicht von Georgie zumindest die Zusammenarbeit mit dem Hersteller verbessert. Schon bei der Euro-Umstellung vor einigen Jahren hatte Vobis mit Performance-Engpässen zu kämpfen. Erst durch massiven Druck ließ sich die damals noch eigenständige Firma Navision dazu bewegen, für Abhilfe zu sorgen. Dies klappt nun wesentlich reibungsloser, was der IT-Leiter allerdings nicht auf die Übernahme des Herstellers durch Microsoft zurückführt.