OpenStack Summit in Austin

OpenStack Community wirbt für die quelloffene „Integrationsmaschine“

25.04.2016
Von 
Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Die Hybrid Cloud wird zum Normalfall und stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Auf dem OpenStack Summit im texanischen Austin positioniert die Community das Framework deshalb als quelloffene „Integrationsmaschine“ für neue Cloud-Technologien.

Mehr als 7500 Cloud-Computing-Entwickler und -Nutzer aus rund 60 Ländern treffen sich diese Woche in Austin zum OpenStack Summit, den die Community zweimal im Jahr veranstaltet. Eines der zentralen Themen dreht sich um die Integration heterogener IT-Landschaften im Cloud-Zeitalter. Immer mehr Unternehmen ständen heute vor der komplexen Aufgabe, ihre traditionellen On-Premise-Anwendungen parallel zu modernen Cloud-Applikationen betreiben zu müssen, argumentieren die OpenStack-Protagonisten. In diesem Kontext biete OpenStack eine einzige Plattform für den Betrieb unterschiedlichster Anwendungen. Diese könnten in virtuellen Maschinen, Containern oder auch auf klassischen Hardware-Systemen (Bare Metal) laufen. Das OpenStack-Framework ermögliche zugleich die notwendigen Kultur- und Prozessanpassungen zum Aufbrechen von IT-Silos.

Auf dem OpenStack Summit in Austin gibt es zahlreiche Vorträge von Anwendern, darunter Volkswagen, AT&T, SAP und Google.
Auf dem OpenStack Summit in Austin gibt es zahlreiche Vorträge von Anwendern, darunter Volkswagen, AT&T, SAP und Google.
Foto: OpenStack

Trotz mächtiger Konkurrenz von Cloud-Schwergewichten wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure gehören mittlerweile zahlreiche Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen der öffentlichen Hand zu den OpenStack-Nutzern, darunter AT&T, SAP, Volkswagen oder auch T-Systems mit der Open Telekom Cloud. "In knapp sechs Jahren ist OpenStack faktisch zum Standard im Cloud-Computing geworden", rührte Jonathan Bryce, geschäftsführender Direktor der OpenStack Foundation, die Werbetrommel. "Es gibt ein lebendiges kommerzielles Ökosystem und einen breiten Einsatz in Cloud-Systemen von Unternehmen und Behörden." Im Vorfeld des OpenStack Summit habe man ein sehr viel breiteres Anwendungsspektrum als jemals zuvor registriert. Dies unterstreiche die Tatsache, "dass alle Anwendungen einen standardisierten und automatischen Zugriff auf Rechner-, Speicher- und Netzwerk-Ressourcen brauchen."

Der "Certified OpenStack Administrator" kommt

Um die Verbreitung in Unternehmen weiter zu fördern, bietet die OpenStack Foundation ab sofort Prüfungen zum Certified OpenStack Administrator (COA) an. Damit sollen Cloud-Administratoren ihre Qualifikation nachweisen und Arbeitgeber qualifizierte Fachkräfte finden können. Die Prüfung kann ortsunabhängig über den Training Marketplace der OpenStack Foundation abgelegt werden. Unterstützung auf dem Weg in die Cloud soll zudem ein Leitfaden bieten, den die OpenStack-Unternehmensarbeitsgruppe heute veröffentlicht hat. Das eBook "OpenStack: Path to Cloud" können Unternehmen auf http://www.openstack.org/enterprise herunterladen.

Anfang April hatte die OpenStack-Community mit "Mitaka" die dreizehnte Version des Frameworks vorgestellt. Sie soll vor allem eine einfachere Handhabung und eine verbesserte Skalierbarkeit bringen. Auf dem OpenStack Summit in Austin arbeiten Entwickler bereits am Fahrplan für die vierzehnte Version "Newton", die für Oktober 2016 angekündigt ist.

Mitaka heißt das dreizehnte OpenStack-Release, das die Community Anfang April freigab.
Mitaka heißt das dreizehnte OpenStack-Release, das die Community Anfang April freigab.

Red Hat bringt OpenStack Platform 8

Zu den großen OpenStack-Protagonisten gehört auch Red Hat. Vergangene Woche meldete der Linux-Spezialist die Verfügbarkeit der OpenStack Platform 8 sowie der Red Hat Cloud Suite. Der Anbieter verspricht damit einen kompletten Hybrid-Cloud-Stack aus einer Hand. Die OpenStack Platform 8 bildet dabei eine IaaS-Plattform, mit OpenShift Enterprise steht ein PaaS-Angebot zur Verfügung. Die Red Hat Cloud Suite (RHCS) bringt unter anderem Management- und Infrastruktur-Funktionen mit, darunter beispielsweise Rolling Updates für Deployment, Konfiguration und das Patch Management. Ein neuer Self-Service-Katalog soll es Kunden erleichtern, Cloud-Ressourcen zu verwalten und abzurechnen (wh).