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Orga auf Wachstumskurs

11.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Paderborner Chipkartenhersteller Orga Kartensysteme GmbH hat 2004 mit neun Millionen Euro erstmals seit drei Jahren wieder einen Betriebsgewinn (Ebit) geschrieben. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen operativen Verlust von 17 Millionen Euro verbucht. Das Unternehmen ist seit Jahresende schuldenfrei. Orga profitierte nach eigenen Angaben zum einen von der vorangegangenen Restrukturierung, zum anderen vom Wachstum im Bereich SIM-Karten, dessen Volumen insbesondere dank des chinesischen Markts gegenüber dem Vorjahr um über 50 Prozent zulegte. Insgesamt konnten die Paderborner, die mit SIM-Karten rund 85 Prozent der Erlöse erwirtschaften, ihren Umsatz um elf Prozent auf 201 Millionen Euro steigern.

Bis 2007 will Orga-CEO Oliver Jaster diesen Betrag verdoppeln, unter anderem durch die seit 2004 verfolgte Internationalisierungs- und Übernahmestrategie: So wurden im Vorjahr zwei neue Tochtergesellschaften in Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten gegründet. Außerdem beteiligte sich Orga an dem führenden indischen Chipkartenhersteller Smart Chip Limited und erwarb zuletzt die Mehrheit an dem brasilianischen Joint Venture Daruma Orga Card Systems. Auch das Projektgeschäft entwickelt sich Unternehmensangaben zufolge vielversprechend: So hat Orga in den Bereichen Gesundheit und Identifikation zusammen mit IBM und dem Fraunhofer Institut zwei wichtige Beratungsaufträge erhalten. Unter anderem erstellte das Orga-Konsortium Bit4health im Auftrag der Bundesregierung die Rahmenarchitektur für die elektronische Gesundheitskarte. Von deren Einführung erhofft sich Orga einen Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe.

In Norwegen, Großbritannien und Schweden soll das Unternehmen zudem Karten für digitale Fahrtenschreiber liefern. Im Bereich der Pay-TV-Technik sieht sich Orga zudem als weltweiter Marktführer. Im Marktsegment Banking erwarten die Paderborner, dass sich der Umsatz dank vorangegangener Investitionen verdoppelt, für Wachstum im Segment Telekommunikation soll künftig auch die 3G-Technologie UMTS sorgen. (mb)