CW:Was macht B-to-V eigentlich?
Schweitzer: B-to-V kann man als Dienstleister für Privatinvestoren bezeichnen. Unser Investorenkreis ist ein Zirkel von Personen, welcher aus dem Business-Angels- Netzwerk von B-to-V mit derzeit über 300 Angel-Investoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hervorgeht. Diese besitzen eine sehr unterschiedliche Investitionsbereitschaft. Den eigentlichen Investorenkreis machen 35 Unternehmer aus. Sie unterstützen sich gegenseitig, um in Syndikaten zu investieren.
CW: Syndikat klingt etwas zweideutig…
Schweitzer: Es bedeutet, dass sich fünf bis sieben Geldgeber zusammentun, die in ein neues Unternehmen, ein Startup, investieren. Insbesondere bei größeren Investitionen, wenn es um bis zu zwei Millionen Euro geht, ist dies so. Einer aus der Gruppe übernimmt dabei immer die Lead-Investor-Rolle. Er arbeitet eng mit den jeweiligen Jungunternehmern zusammen, er kennt die Branche, in die diese Novizen einsteigen wollen, er übernimmt in der Anfangsphase die Führung.
CW: Welche Voraussetzungen muss denn ein hoffnungsvoller Jungunternehmer erfüllen, um von Ihren Investoren Geld zu bekommen?
Schweitzer: Der wichtigste Faktor bei der Entscheidung, eine Geschäftsidee beziehungsweise eine Firma finanziell zu unterstützen, ist deren Skalierbarkeit. Das heißt, bei weiteren Investitionen müssen das Geschäftsmodell und das Unternehmen ausbaufähig sein.
CW: Können Sie mal das Beispiel eines Geschäftsmodells nennen, in das Sie nicht investieren würden?
Schweitzer: Eine Web-Agentur etwa. Wenn jemand zu uns käme mit dem Vorschlag, etwas Vergleichbares wie Pixelpark zu machen, und uns das als tolle Web-Agentur anpriese, würden wir das nicht finanzieren. Denn für so eine Idee braucht es ja nicht viel: einen Computer, ein Telefon und vor allem sehr gute Leute. Das Problem bei diesem Geschäftsmodell ist vor allem, dass sich genau diese guten Leute innerhalb eines Jahres selbständig machen. Da haben wir als Investoren dann nichts davon, ganz im Gegenteil.