SAN-Segmentierung verbessert Skalierbarkeit

05.08.2004
Von Christoph Lange

Die MDS-9000-Systeme sprechen neben FC und Ficon auch die Protokolle FCIP und iSCSI. Alle Modelle sind modular aufgebaut, und die Port-Karten lassen sich in jedem Produkt einsetzen. Für FC bietet Cisco ein 16- und ein 32-Port-Blade an. Das IP-Modul ist bislang mit vier oder acht Ports erhältlich, von denen sich jeder individuell für iSCSI oder FCIP konfigurieren lässt. In Kürze wird Cisco laut Jan Nordh, Business Manager Storage Networking, zudem eine Hybridkarte mit 14 FC-Ports und zwei FCIP/iSCSI-Ports auf den Markt bringen.

Die VSAN-Technik von Cisco unterteilt eine physische SAN-Fabric in mehrere voneinander unabhängige virtuelle Speichernetze. Diese VSANs lassen sich nicht nur auf einem einzelnen Director-Switch einrichten, sondern auch über mehrere Geräte hinweg verteilen. Dies ist möglich, weil die mit VSAN-Tags versehenen FC-Frames über ISL-Verbindungen hinweg übertragen werden können. Jedes VSAN verfügt über eigene Fabric Services und agiert unabhängig von der restlichen SAN-Umgebung. Zu den bereitgestellten Diensten zählen Name Server, Zone Server, Domain Controller, Alias Server und Login Server. Pro SAN-Fabric sollen laut Cisco bis zu 1000 VSANs möglich sein. Auch das FSPF-Routing lässt sich pro VSAN konfigurieren, ebenso die Sicherheits-Policies. Die MDS-Switches sind mit leistungsfähigen Prozessoren ausgerüstet, um genügend Rechenleistung für die verschiedenen Funktionen parat zu haben.

Manager Nordh weist darauf hin, dass alle Cisco-Kunden die VSAN-Funktionen nutzen können, da sie bereits in der Basissoftware der Direktoren enthalten sind. Gleiches gilt für iSCSI und für die grundlegenden Management-Funktionen. Extra Lizenzen sind erforderlich für FCIP, Ficon, den Fabric Management Server und Enterprise-Funktionen wie Inter-VSAN-Routing und Quality of Service.

VSANs ergänzen das klassische Zoning. Sobald ein VSAN eingerichtet und die gewünschten Ports ausgewählt wurden, kann der Systemverwalter wie bisher auch die Zonen konfigurieren. Dabei lassen sich SAN-Ports im laufenden Betrieb sowohl zu VSANs als auch zu einzelnen Zonen hinzufügen oder entfernen. Ein großer Vorteil von VSANs besteht darin, dass sich Zoning-Änderungen nicht mehr wie bisher auf das gesamte Netz auswirken, sondern nur noch auf das jeweilige VSAN. Denn jedes VSAN führt seinen eigenen Zoning-Service aus.

Die VSANs bildet Cisco mit Hilfe des von VLANs bekannten Frame-Taggings: Jeder hereinkommende Frame erhält beim Eintritt über einen VSAN-Port einen Tag, der die VSAN-Zugehörigkeit kennzeichnet. Verlässt ein Frame ein VSAN wieder, entfernt der Switch den Tag. Dadurch lassen sich auch FC-Switches von anderen Herstellern in VSANs einbinden.

Cisco hat die VSAN-Technik inzwischen um das so genannte Inter-VSAN-Routing erweitert. Damit lassen sich VSANs über unterschiedliche WAN-Verbindungen wie FCIP, iSCSI, DWDM oder CWDM transportieren. Dabei ist es möglich, den Datenverkehr von verschiedenen VSANs über denselben WAN-Link zu multiplexen. Eine Besonderheit des FCIP/iSCSI-Moduls von Cisco ist die Integration des "Virtual Router Redundancy Protocol" (VRRP): Beim Ausfall eines Routing-Ports findet automatisch ein Failover zu einem anderen Port statt. Der VSAN-Ansatz von Cisco erreicht mit einer ganz anderen Technik eine ähnliche Funktionalität wie die LSAN-Lösung von Brocade und die Multiprotokoll-Router von McData.