Anleitung zum Cloud Computing

Schritt für Schritt in die Private Cloud

10.08.2012
Von Bill Claybrook

Mehr als nur Virtualisierung

Ungeachtet des allgegenwärtigen Hype gibt es derzeit keinen einzigen Anbieter, der wirklich die ganze Bandbreite der Software bereitstellen kann, um eine Private Cloud einzurichten und zu managen. Dazu gehören Produkte für Server-, Speicher- und Netzvirtualisierung sowie für die Automatisierung und Orchestrierung von Ressourcen. Stattdessen ist immer häufiger zu beobachten, wie Anbieter eigene Definitionen von Private Cloud schaffen, die sich mit dem jeweiligen Produktportfolio decken.

Zudem sollte sich der IT-Verantwortliche auch das eigene Personal anschauen. Haben die Mitarbeiter die Erfahrung und die Fähigkeiten, die es braucht, um eine Private-Cloud-Umgebung zu betreiben? Oder muss man doch jemanden einstellen, der schon in den Aufbau einer oder mehrerer Private Clouds involviert war?

Viele IT-Manager setzen eine Private Cloud gleich mit einem virtualisierten Rechenzentrum. Doch Virtualisierung und Cloud sind nicht dasselbe: Eine Architektur, die den Namen Cloud verdient, muss die Möglichkeit bieten, oberhalb der Virtualisierungsebene die Orchestrierung und Automatisierung der Ressourcen zu handhaben.

Unter Orchestrierung verstehen Cloud-Fachleute die koordinierte Bereitstellung unterschiedlicher Ressourcentypen, beispielsweise Prozessoren, Speicherplatz und Netz, in einem integrierten Prozess. Eine Anforderung löst also eine Reihe von Aktionen aus - idealerweise in einer spezifischen Reihenfolge. Auf diese Weise ist die benötigte Kapazität innerhalb von Minuten statt in Tagen oder Wochen verfügbar.

Nur noch eine Konsole?

Eine Prviate Cloud hilft dem IT-Manager in erster Linie, die Kosten zu senken und auf Anforderungen flexibel zu reagieren. Das Management der Infrastruktur zu vereinfachen ist ein willkommener Nebeneffekt.

Muss in einem traditionell aufgesetzten Data Center ein Server hinzugefügt werden, so geht jemand zu einer Firewall-Konsole und installiert neue Regeln, er verbindet den Server mit einem VLAN, setzt das Load Balancing neu auf und erledigt eine Reihe weiterer Aufgaben, so Jeff Deacon, Principal für das Thema Cloud Computing beim Managed-Services-Spezialisten Verizon Business. Im Gegensatz dazu benötige eine Private Cloud deutlich weniger menschliches Eingreifen:

Eigentlich sei es nur nötig, die neuen Computer oder Speichermedien entsprechend den Anforderungen zu platzieren. In einer solchen Umgebung gibt es idealerweise eine einzige Konsole, von der aus der Operator die Parameter setzt, um den gesamten Prozess zu automatisieren. Das Einloggen in unterschiedliche Konsolen für Sicherheit, Networking und Server-Betrieb gehört damit der Vergangenheit an.