Sony Ericssons GPRS/WLAN PC Card GC79 im Test

22.04.2004
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Will der Benutzer nun per Handy-Netz ins Internet, hilft ihm ein verständlich aufgebauter Assistent beim Einrichten der GPRS oder HSCSD-Einstellungen. Die Software trägt automatisch Parameter wie den Zugriffspunktnamen (APN) für GPRS oder die richtige Telefonnummer für die CSD/HSCSD-Zugänge ein.

Unverständlich ist aber, warum der Assistent etwa in Deutschland mit T-Mobile einen der größten GPRS-Netzbetreiber nicht kennt oder für die CSD/HSCSD-Zugänge keine Telefonnummern parat hält. Informationen, die sich der Anwender so vor einer Reise mühsam auf den Internet-Seiten der Mobilfunkanbieter zusammensuchen muss.

Zugangsdaten vorbereiten

Besonders ärgerlich ist dies, wenn sich der Reisende auf den Assistenten des Kommunikationstalents verlässt und dann am Zielort erst feststellt, dass für das entsprechende Reiseland die Daten fehlen. Angesichts eines Verkaufspreises, der sich nicht unbedingt in Schnäppchenregionen bewegt, sollte es für Sony Ericsson eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, im Internet gepflegte und aktualisierte Zugangsdaten bereitzustellen.

Ist diese Hürde genommen, geht der Benutzer mit einem einfachen Mausklick online. Dabei kann er seine Applikationen, egal ob Browser oder Citrix-Anbindung, wie gewohnt nutzen, da sich die Karte mit ihren Treibern transparent ins Betriebssystem eingebunden hat. Generell entstand im praktischen Betrieb der Eindruck, dass sich über den GPRS-Zugang deutlich schneller arbeiten lässt als über HSCSD. Allerdings sollte der Benutzer, wenn er sich für eine der beiden Übertragungsarten entscheidet, den Kostenaspekt nicht vergessen: Nach wie vor werden bei GPRS die Daten in 10 KB großen Blöcken abgerechnet, während die CSD/HSCSD-Übertragungen im Minutentakt tarifiert werden.

Während die Karte via GSM/ GPRS auch unter schwierigen Empfangsbedingungen zuverlässig eine Verbindung aufbaute, enttäuschte der WLAN-Adapter im Test hinsichtlich seiner Empfangsleistung. Er fand lediglich den CW-eigenen Access Point in fünf Metern Entfernung - eine "Aironet-350"-WLAN-Karte von Sony empfing dagegen unter gleichen Bedingungen noch die Access Points eines benachbarten Hotels in 100 Metern Entfernung. Dafür überraschte der Sony-Ericsson-Adapter in einem anderen Punkt: Obwohl die Karte laut den offiziellen Datenblättern nur den 802.11b-Standard beherrscht, nahm sie zum Access Point mit 54 Mbit/s Verbindung auf - unterstützt also auch die IEEE-Spezifikation 802.11g.