Für Apple habe man sich entschieden, weil die Rechner Innovation und Kreativität förderten. Döpfner erklärte, Apple sei traditionell die IT-Welt, die für kreative und optische Prozesse am besten sei. Zudem seien die Apple-Systeme einfacher zu bedienen. "What you see is what you get, das ist ein sehr Nutzerorientierter Ansatz", sagte Döpfner. Hier werde nicht der Computer als Selbstzweck in den Vordergrund gestellt, sondern der Nutzer. Drittens stelle Apple die schönsten Rechner her. Das sei zwar subjektiv, aber jeder Arbeitsplatz sehe schöner aus, wenn ein Apple-Gerät darauf stünde. Er verband das mit der Hoffnung, dass die Mitarbeiter dann vielleicht auch noch lieber an ihren Schreibtisch gehen würden.
Auch wirtschaftlich richtig
Schließlich sei die Migration auch aus wirtschaftlichen Gründen richtig. Sowohl "durch die Preise", aber auch wegen der niedrigeren Wartungskosten sei die Umstellung kostengünstiger "als die bisherige Handhabung". Nach den Informationen hat der Medienkonzern "attraktive Konditionen" aushandeln können.
Wer Döpfners Ansprache an die Mitarbeiter auf YouTube verfolgt, fragt sich, wie attraktiv das Angebot von Apple war. Selbst der Computerbauer würde wahrscheinlich in offiziellen Verlautbarungen keine derartigen Lobeshymnen auf seine Rechner singen, wie es der Vorstandsvorsitzende des Springer-Verlags tat. Man kann deshalb davon ausgehen, dass Springer einen sehr guten Deal mit Apple gemacht hat.
Der radikale Wechsel auf Apple-Rechner kehrt einen Trend um. Häuser wie etwa Gruner & Jahr ("Capital") hatten in den vergangenen Jahren Mac-Systeme gegen Wintel-Rechner ausgetauscht. Grund hierfür war unter anderem, dass Software aus dem Kernbereich der Applewelt wie etwa Quark Xpress lange nicht für das Mac-Betriebssystem verfügbar waren und dann im Vergleich zu Konkurrenzprodukten (etwa Indesign) teuer.
Das Beste aus zwei Welten
Mit der Option, auf den mittlerweile seit Jahren auf Intel-Prozessoren laufenden Mac-Rechnern parallel in der Mac- wie in der Windows-Welt zu arbeiten, haben sich aber die Verhältnisse drastisch geändert. Mit Software wie "Parallels" oder der Virtual Machine können Anwender jetzt gleichzeitig das jeweils beste Angebot zweier Rechnerwelten nutzen. Die Tatsache, dass der Axel-Springer-Verlag Macs künftig etwa auch im kaufmännischen Bereich einsetzen wird, hat in diesem Zusammenhang Signalwirkung.
Axel Springer will die Apple-Rechner schrittweise über einen Zeitraum von fünf Jahre einführen.