Mit vorsichtigem Optimismus schaut die IT-Branche in die Zukunft. Immerhin 40 Prozent der fast 300 Befragten erwarten eine Verbesserung des Geschäftsverlaufs für 2006. Dabei ist die Ausgangslage weitgehend günstig: Fast 43 Prozent beurteilen die derzeitige Situation ihres Unternehmens als gut, knapp 34 Prozent als befriedigend. Mit den Budgets allerdings möchte man noch haushalten. Sie werden in den meisten Fällen nicht ansteigen – aber: und das ist die gute Nachricht – auch nicht gekürzt werden. Neue Software, PCs, Workstations, Laptops und Server stehen ganz oben auf der Wunschliste der Einkäufer.
Mehr als zwei Drittel (72,09 Prozent) der Befragten wollen ihre Geschäftsprozesse künftig noch flexibler gestalten und planen, ihre IT-Anwendungslandschaft entsprechend auszurichten. Begonnen haben damit bereits 30,6 Prozent. Knapp 44 Prozent befinden sich noch in der Planungsphase.
Die ersten sechs Monate 2006 im Fokus der Entscheider: 298 Entscheider deutscher und international tätiger IT-Unternehmen haben sich am IT-Barometer 2006 beteiligt. Sie beantworteten 28 Fragen rund um die Zukunft der Informationstechnologie. Die kompletten Ergebnisse finden Sie im Internet unter: www.computerwoche/it-barometer.
Kommentar
Glaubt man den Ergebnissen des IT-Barometers, das COMPUTERWOCHE und Capgemini gemeinsam erarbeitet haben, geht die IT nach einigen Jahren des Kostendrucks wieder besseren Zeiten entgegen. Dafür spricht nicht nur, dass nur noch gut fünf Prozent der befragten Unternehmen eine schlechte Entwicklung ihrer Geschäfte erwarten, sondern auch die zentralen Herausfoderungen, vor denen die Entscheider ihre IT sehen. Kosten-Management steht auf ihrer Prioritätenliste nur noch an dritter Stelle. Standardisierung, Konsolidierung und Prozessorganisation sind offenbar inzwischen wieder wichtiger. Als besonders starkes Anzeichen für einen bevorstehenden Aufschwung darf die Tatsache gelten, dass 31,3 Prozent der Befragten das Thema Innovation als zentrale Herausforderung der IT ihres Unternehmens sehen. Das bedeutet nicht nur, dass wieder mehr Geld in die IT fließen dürfte, sondern auch, dass sie mehr Management-Aufmerksamkeit erhält.
Die entscheidenden Trends im Überblick:
„Standardisierung und Konsolidierung sind die zentralen Herausforderungen“, sagen: 45,6%.
In neue Software wollen investieren: 45,6%.
Standard-Anwendungssoftware und ERP-Systeme werden anschaffen, jeweils: 31,8%.
„Die IT hat vor allem strategischen Stellenwert“, befürworten: 59,3%.
„Business-Intelligence-Lösungen werden höchste Prioriträt haben“, meinen: 24,4%.
Eine noch größere Flexibilisierung der Geschäftsprozesse streben an: 72,1%.
Mit der Konzeption der Umsetzung Service-orientierter Ansätze beschäftigen sich derzeit: 43,6%.
Den Einsatz einer Integrationsplattform in den kommenden Jahren planen: 28,3%.
Eine Integration auf Prozessebene streben an: 80,7%.