TikTok hat mit seiner Android-App die Richtlinien von Googles Play Store verletzt. Wie aus Recherchen des Wall Street Journal hervorgeht, hat das chinesische Social-Network mehr als 18 Monate lang die MAC-Adressen (Media Access Control) von Android-Nutzern gesammelt. Die Daten sind sowohl für Werbeschaltungen als auch für aggressives Tracking interessant, da sie das Gerät des Nutzers eindeutig identifizieren können.
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2015 hatten sowohl der iOS AppStore als auch der Google Play Store Apps das Sammeln von MAC-Adressen untersagt. Über eine Sicherheitslücke konnte TikTok jedoch auch nach dem Verbot an die wertvollen Daten gelangen. Durch den politischen Druck aus Washington stellte TikTok das Sammeln der MAC-Adressen über die Android-App im November 2019 schließlich ein.
Die aktuelle Enthüllung von TikToks Verstoß dürfte wieder Wasser auf die Mühlen der US-Regierung gießen. Das Weiße Haus wirft dem chinesischen Netzwerk, das auch bei US-Teenagern sehr beliebt ist, Spionage vor. In der vergangenen Woche folgte ein Erlass der US-Regierung, demzufolge US-Unternehmen ab 20. September keine Geschäfte mehr mit dem TikTok-Betreiber durchführen dürfen. Derzeit befindet sich der Entwickler ByteDance in Gesprächen mit Microsoft über den Verkauf seines US-Geschäfts an den Redmonder Konzern. Ein Ergebnis gibt es jedoch bislang nicht.
ByteDance betonte in einer Stellungnahme gegenüber The Verge, dass man das Sammeln der MAC-Adressen über die Android-App von TikTok eingestellt habe. "Die aktuelle Version von TikTok sammelt keine MAC-Adressen," hieß es gegenüber dem IT-Magazin. (PC-Welt)