Viele Anwender fragen sich aktuell nicht ganz zu Unrecht, was sie noch tun können, um sich gegen mögliche Übergriffe von staatlichen Stellen sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland und vor allzu neugierigen "Internet-Riesen" wie Apple, Google und Microsoft zu schützen. Tatsache ist nun einmal, dass wir in einem demokratischen Staat selber darüber entscheiden können müssen, welche Daten wir öffentlich machen und welche Daten die Regierung von uns erfassen und abspeichern darf. Es ist aber auch ein Fakt, dass es faktisch kaum möglich ist, sich online zu bewegen, ohne Spuren zu hinterlassen:
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Wer sich im Internet bewegt, hinterlässt Spuren - sowohl auf den Servern, mit denen er Kontakt aufnimmt, als auch auf den dazwischen liegenden Geräten wie Routern, Proxy-Server und so weiter.
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Auch auf den eigenen Geräten werden Spuren der jeweiligen Internet-Aktivitäten abgelegt: Dazu gehören beispielsweise Cookies, die Chronik der Browser und weitere Bereiche des jeweiligen Betriebssystems.
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Es ist in der Praxis möglich, diese Spuren weitgehend zu beseitigen beziehungsweise zu verhindern, dass solche Daten überhaupt erst angelegt werden. Eine komplette Anonymisierung und Vernichtung wirklich aller Spuren, so dass auch mit forensischen Mitteln nichts mehr zu finden ist, wird aber immer sehr schwierig bis unmöglich bleiben.
Mit Hilfe verschiedener Softwarelösungen können Nutzer aber die Menge der Daten, die sie bei einem Besuch einer Web-Seite oder jeder anderen Aktivität im Internet im Netz und auf dem eigenen System hinterlassen, auf ein Maß zu reduzieren. Dieser Grad der Anonymität reicht für die meisten Zwecke durchaus aus und kann den "normalen" Nachforschungsversuchen widerstehen.
- UltraSurf Proxy
Die einfachste Form der Anonymisierung: Ein Proxy-Server wird in den Einstellungen des jeweiligen Browsers konfiguriert. Wer dies, wie hier unter Windows 8.1, im Internet Explorer macht, konfiguriert damit die Verbindungen für das gesamte System. - UltraSurf Proxy
Schnell installiert und übersichtlich in der Bedienung: Die Freeware „UltraSurf“ arbeitet am besten (und mit allen Features) mit dem Internet Explorer zusammen. - UltraSurf Proxy
Wir waren zum Testzeitpunkt definitiv nicht in Cheyenne/Wyoming: „UltraSurf“ hat die IP-Adresse zuverlässig versteckt und arbeitete auch weitgehend performant mit einem Windows-7-Rechner zusammen. - UltraSurf Proxy
Gute Konfigurationsmöglichkeiten: Gegenüber früheren Versionen der Software „UltraSurf“ können Anwender hier nun auch einen anderen Proxy-Server als den des Anbieters konfigurieren und nutzen. - JonDoFox
Bei der Lösung JonDoFox handelt es sich im Prinzip um ein sehr gut konfiguriertes Profil für den Firefox-Browser, dass im Zusammenhang mit dem Proxy-Client JonDo die Anonymität gewährt. - JonDoFox
Das Herzstück von JonDoFox: Der Proxy-Client baut die Verbindung zu den verschiedenen freien oder kommerziellen Server-Kaskaden auf, die dann ein anonymes Surfen ermöglichen. - JonDoFox
Die Seite „ip-check.info“ zeigt es: Auch wenn wir zum Testzeitpunkt aus Oberbayern surften, schien unser Browser doch im Spielerparadies Nevada beheimatet. Viel wichtiger aber: JonDoFox sorgt dafür, dass Browser und Betriebssystem auch ansonsten so wenig Informationen wie möglich mitteilen. - FreedomStick Evil Tux Edition (FS ETE)
Ein USB-Stick wird zur sicheren, anonymen Surf-Umgebung: Mit dem FreedomStick Evil Tux Edition (FS ETE) haben auch unerfahrene Nutzer kein Problem, einen Zugang für das Tor-Netzwerk auf einem Stick zu installieren. - FreedomStick Evil Tux Edition (FS ETE)
Evil Tux im Einsatz: Der Aufruf der Datei „Start Tor Browser.exe“ genügt, um den Zugang einzurichten und zu verwenden. - FreedomStick Evil Tux Edition (FS ETE)
Geschafft: Mit Hilfe der FreedomStick-Software wurde eine Verbindung zum Tor-Netzwerk hergestellt und nun ist ein anonymes Surfen mit Hilfe des Chrome-Browsers möglich. - Online Shield 360
Damit ein VPN dem Betriebssystem transparent eine verschlüsselte Verbindung bereitstellen kann, muss ein eigener Netzwerktreiber in das System (hier Windows 8.1) installiert werden: Das gilt natürlich auch für die Lösung Online Shield 360 von Steganos. - Online Shield 360
Ein- und Ausschalten leicht gemacht: Anwender können die Software Online-Shield 360 leicht in Betrieb nehmen und werden dabei auch darüber informiert, wie viel Übertragungsvolumen ihnen in der freien Version noch zur Verfügung steht. - Online-Shield 360
Ausnahmeregelung für den SMTP-Server des Providers: Wenn der gesamte Netzwerkverkehr verschlüsselt ist, muss eine solche Ausnahmeregelung für das Versenden von E-Mail-Nachrichten konfiguriert werden, da die Provider ansonsten diesen Zugriff blocken würden. - Orbot
Anonym auch vom Android-Gerät aus: Die freie App „Orbot“ ermöglicht es, auch von einem Tablet oder Smartphone unter Android aus das Tor-Netzwerk einzusetzen. - Orbot
Anonym surfen und twittern: Einige Android-Apps sind schon direkt auf den Einsatz mit Orbot vorbereit und können vorkonfiguriert verwendet werden. - Orbot
Die App „Orbot“ baut die Verbindung auf: Die freie Software ist vollständig lokalisiert und für die Arbeit mit einem Touch-Bildschirm angepasst. - Orweb
Der spezielle Browser „Orweb“ steht ebenfalls im Google Play Store bereit: Er arbeitet nicht nur gut mit Orweb zusammen, sondern ist auch so konfiguriert, dass er möglichst sicher arbeitet und beispielsweise standardmäßig keine Daten wie beispielsweise den Verlauf des Surfens speichert.
Wer mehr über die Hintergründe dieses Themenkomplexes und damit die Notwendigkeit der hier vorgestellten Tools erfahren möchte, sollte dazu den jährlich herausgegebenen Bericht von Reporter ohne Grenzen lesen "Enemies Of The Internet 2013", der anlässlich des "Welttages gegen Internetzensur" am 12. März herausgegeben wurde.
Der einfachste Ansatz: Einsatz von Proxy-Servern
Jeder Nutzer im Internet ist anhand der IP-Adresse, mit der er unterwegs ist, mehr oder minder gut zu identifizieren. Dadurch, dass immer mehr Regierungen die Provider unter Druck setzen, die dazugehörigen Nutzerdaten auch in Bagatellfällen oder "auf Vorrat" herauszugeben beziehungsweise abzuspeichern, ist es sicher grundsätzlich eine gute Idee, die IP-Adresse entsprechend zu verschleiern. Der einfachste Weg dazu führt über die Verwendung eines Proxy-Servers, dessen Adresse dann statt der eigenen bei der Web-Seite angezeigt und im Zweifelsfall gespeichert wird. Die Einstellungen für den Proxy-Server sind in den unterschiedlichen Browsern schnell gefunden und wer mit dem Internet Explorer surft, kann diese Einstellung sogar gleich für das Windows-System vornehmen. Allerdings gilt es dann noch, denn richtigen Proxy-Server zu finden. Dabei sollten Anwender aber einige Kriterien beachten:
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Der Server sollte nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig und stabil laufen. Gerade beim Einsatz einer der vielen freien Varianten können Highspeed-DSL-Verbindungen zur Geschwindigkeiten reduziert werden, die an Modem-Zeiten erinnern.
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Der Anbieter des Servers muss vertrauenswürdig sein: Die Verschleierung der IP-Adresse ist zwecklos, wenn der Betreiber des Proxy-Servers die Nutzerdaten abspeichert und im Zweifelsfall an Behörden und/oder Firmen rausgibt.
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Im Anbetracht der aktuellen Sicherheitsdiskussionen scheint es wenig geraten, hier auf Systeme zu setzen, die ausschließlich in Amerika beheimatet sind.
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Proxy-Kaskaden, die aus mehreren Systemen hintereinander bestehen, sind grundsätzlich sicherer, können aber die Geschwindigkeit der Verbindung noch stärker belasten.
Information zur Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit von freien Proxy-Servern findet sich beispielsweise auf der Seite Proxy!Live, die unter anderem auch die Performance der Systeme aus der Sicht von österreichischen und deutschen Systemen testet und auflistet. Eine weitere Übersicht über Internet-Anonymisierungsdienste, die leider schon etwas älter ist, findet sich auf den Seiten von Daten-Speicherung.de.
UltraSurf: Schnell und einfach mit dem Internet Explorer
Eine kurze Suche im Netz bringt schnell eine umfangreiche Liste der unterschiedlichsten Softwarelösungen auf den Bildschirm, die dem Nutzer einen gewissen Grad an Anonymität gewähren sollen. Zu diesen Tools gehört auch die Freeware UltraSurf.
Welche Vorteile bietet UltraSurf?
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Schnell und ohne Aufwand zu installierende Freeware, die nur aus einer ausführbaren Datei besteht. Dadurch kann sie auch leicht von einem USB-Stick aus zum Einsatz kommen.
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Arbeitet problemlos und schnell mit dem Internet Explorer zusammen. Auch Firefox und Google Chrome werden in den jeweils aktuellen Versionen unterstützt, wenn sie den Proxy-Server nutzen, der für das Windows-System konfiguriert wurde.
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Gute Konfigurierbarkeit: In der aktuellen Version 13.03, die auch Systeme unter Windows 8.1 unterstützt, kann ein Anwender auch die Adresse eines eigenen Proxy-Servers eintragen und verwenden.
Fazit: Ein kleines Werkzeug, dass genau einen Zweck erfüllt: Es stellt den Anwendern ohne Konfigurationsaufwand und auf leichte Art einen Proxy-Server zur Verfügung. Bei Verwendung der Standardeinstellungen muss dieser allerdings darauf vertrauen, dass der vom amerikanischen Anbieter UltraReach zur Verfügung gestellte Proxy-Server entsprechend sicher ist und keine Daten weitergibt. Wer den Internet Explorer im Zusammenhang mit diesem Tool nutzt, kann zudem darauf bauen, dass Cookies und Chronik des Browser automatisch gelöscht werden.
An dieser Stelle findet sich dann auch der größte Kritikpunkt: Im Gegensatz zu anderen Lösungen bietet UltraSurf eben nur einen Schutz der IP-Adresse via Proxy-Server - alle anderen Information beispielsweise zu Browser und Betriebssystem werden auch weiterhin mit übertragen und müssen vom Nutzer mit anderen Mitteln geschützt werden.