Update3: SoftM kauft insolventen ERP-Anbieter Semiramis

04.12.2006

"Wir haben alle Nutzungs-, Verwertungs- und Markenrechte übernommen", so SoftM-Vertriebsvorstand Ralf Gärtner. Dafür habe man einen einstelligen Millionenbetrag gezahlt. Wie viel zusätzlich in das Produkt fließen soll, wollte Gärtner im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE nicht sagen.

Investitionen sind jedoch erforderlich, meinen Experten. "Im Grunde sind beide Produkte nicht ausgereift und Stand heute eher Entwicklungsumgebungen, statt Lösungen", meint Eric Scherer, Eric Scherer ist Partner und Geschäftsführer des Beratungs- und Marktforschungsunternehmens Intelligent Systems Solutions (i2s) in Zürich. SoftM verfügt jedoch nicht über unbegrenzte Mittel, um die Software auszubauen: Der Neun-Monats-Umsatz des in München beheimateten Unternehmens belief sich Ende September auf 54,4 Millionen Euro bei einem Gewinn vor Steuern, Zinsen sowie Abschreibungen auf Sacheinlagen und immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) von 2,7 Millionen Euro. Immerhin legte der Auftragseingang für Software um 20 Prozent auf 3,5 Millionen Euro zu.

Gärtner sah sich bisher jedoch noch nicht imstande, im Detail die künftige Produktstrategie zu erläutern. Dafür sei es noch zu früh. Das beispielsweise das Produkt Semiramis mit dem ebenfalls auf Java aufsetzenden Greenax zusammenwachsen wird, sei reine Spekulation. Zunächst will der SoftM-Vorstand mit dem Kauf die Position seines Unternehmens im Geschäft mit Java-basierender Business-Software für den Mittelstand stärken. Im Gegensatz zum eigenen Greenax, das erst im Februar dieses Jahres vorgestellt wurde, vertreibt Semiramis bereits seit drei Jahren Software. Für Gärtner ist der Zukauf ein Schnäppchen.