Deutschland-Chef von Alcatel-Lucent appelliert auf der CeBIT

Vergesst das Netz nicht

28.02.2011
Angesichts der allgemeinen Cloud-Euphorie auf der CeBIT mahnte Alf Henryk Wulf, Vorstandsvorsitzender von Alcatel-Lucent Deutschland, nicht die darunter liegende Infrastruktur zu vergessen.

Wird die Cloud zur dunklen Wolke? Dies fragte Wulf zur Eröffnung der CeBIT in Hannover vor dem Hintergrund, dass zwar viel über das Potenzial der Cloud geredet werde, aber wenig über die erforderliche Infrastruktur. So machte der Deutschland-Chef auch keinen Hehl daraus, dass ihm das diesjährige Leitthema der CeBIT "Work and Life with the Cloud" nur bedingt gefällt. So habe ihm in diesem Kontext das letztjährige Motto "Connected World" besser gefallen. Schließlich sei eine Cloud, so Wulf weiter, ohne Netzverbindung, sprich "unconnected", nicht entwicklungs- und lebensfähig. So müsse ein Netz in der Cloud-Welt quasi auf Abruf ausreichend Bandbreite in hinreichender Qualität zur Verfügung stellen. Ein hochleistungsfähiges Netz sei dabei eine zwingende Voraussetzung dafür, dass sich die Internet-Wolke voll weiterentwickeln kann. Allerdings argumentiert der Alcaltel-Lucent-Vorstand nicht ganz uneigennützig, wenn er die Rolle der Netze betont - schließlich ist die Netzausrüstung sein Business.

Für die Vernetzung von Rechenzentren und Cloud-Farmen heißt das: Weil der Bandbreitenbedarf steigt, müssen die Netze ausgebaut werden. "Aber nicht nur deren Kapazitäten, ausgebaut werden muss auch deren Verfügbarkeit und deren Sicherheit", forderte Wulf in Hannover. In seinen Augen werden diesen Ansprüchen 100 Gigabit-Systeme am ehesten gerecht. Deshalb lohne es sich, über den Einsatz konvergenter Lösungen aus optischen Transportsystemen und IP-Service-Routern mit jeweils 100 Gigabit-Schnittstellen nachzudenken. (hi)