Profi-Displays

Vergleichstest - Kalibrierbare Monitore

28.04.2012
Von Oliver Krüth
Qualitätsrichtlinien für Monitore bieten etwa die ISO-Normen 12646 und 3664. Hier kommen meist Monitore mit erweitertem Farbraum zum Einsatz, die sich per Software oder direkt über die Monitor-Hardware auf bestimmte Zielwerte (Weißpunkt, Gradation) kalibrieren lassen.

Durch die Kalibrierung sollen die Monitore die jeweiligen Referenz-Farbräume für Print (ECI-RGB), Fotografie (sRGB, Adobe-RGB) oder Video (PAL, HDTV, DCI) möglichst komplett und genau abbilden.

Um das Leistungsspektrum der Monitore im Test möglichst komplett auszureizen, kalibrieren wir sie auf die Referenz zum Softproofen mit dem größten Farbraum: ECI-RGB 2.0 (Gradation L*, Weißpunkt 5000K).

Ausstattung

Sämtliche Monitore verfügen über ein Panel mit erweitertem Farbraum und sollen über 100 Prozent des NTSC-Farbraums darstellen. Die Panels arbeiten nach dem IPS-Prinzip (H-IPS oder P-IPS), der Blickwinkel ist mit 178 Grad vertikal und horizontal ausgesprochen stabil. Die interne Signalverarbeitung der Panel beträgt 10 Bit, was im Vergleich zu herkömmlichen 8-Bit-Panels deutlich gleichmäßigere Farbverläufe zur Folge hat.

Geräte im Test

Wir testen sechs Hardware-kalibrierbare Bildschirme und deren Kalibrierungs-Software.

Testteilnehmer:

Eizos CG243W

Eizo CG275W

Lacie 324i

NEC Spectraview Reference 301

Quato Intelli-Proof 240 LED excellence

Quato Intelli-Proof 300 excellence

Mit Ausnahme des Lacie 324i (10 Bit LUT) nutzen die Monitore zur Hardware-Kalibrierung eine 16 Bit 3D-LUT. Während eine herkömmliche LUT Farben einzeln auf separaten Tabellen anpasst, mischt eine 3D-LUT die drei Farben in einer räumlichen Tabelle. Dies macht die Darstellung der Grautöne neutraler und gleichmäßiger.

Anschluss an den Mac finden die Monitore über DVI (8 Bit) oder (Mini-)Display-Port (10 Bit). Da weder OS X noch Windows einen 10-Bit-Video-Modus unterstützen, bringt der Display Port hinsichtlich der Kalibrierungsgenauigkeit keine Vorteile.

Alle Bildschirme sind sehr ergonomisch. Sie haben eine matte Oberfläche und lassen sich neigen, schwenken, in der Höhe verstellen und in den Porträt-Modus drehen. Um die Monitorparameter nach der Kalibrierung über den Arbeitstag möglichst konstant zu halten, stabilisieren die Hersteller die Hintergrundbeleuchtung. So bleiben Weißpunkt und Gamma nahezu konstant.

Darüber hinaus besitzen die Panels (mit Ausnahme des Lacie 324i) einen Flächenabgleich, der für eine homogene Ausleuchtung des Displays sorgt. Alle Geräte verfügen über einen Kippschalter zum Ein- und Ausschalten und lassen sich so komplett vom Stromnetz trennen. Ein USB-Hub mit zwei Anschlüssen ist insofern Standard, da er für die Kalibrierung benötigt wird.

Beim Thema Pixelfehler folgen alle Hersteller der Pixelfehlerklasse II der ISO 13462-2. Danach dürfen etwa bei einem TFT-Display mit einer Auflösung von 1920 mal 1080 Pixeln (zwei Millionen Pixel) vier Pixel ständig leuchten, vier Pixel ständig schwarz und zehn Subpixel defekt sein. Quato schränkt dies für seine Monitore ein und garantiert keinen Pixelfehler in der Bildmitte. Der Service und After-Sales-Bereich für die Highend-Monitore unterscheidet sich zum Teil erheblich. Während Eizo und Quato auf Monitor und Hintergrundbeleuchtung fünf Jahre Garantie inklusive Vor-Ort-Service geben, belassen es NEC und Lacie bei den sonst geläufigen drei Jahren.