ECM-Technik bildet einen zentralen Baustein für eine effiziente Verwaltung von Informationen und entwickelt sich damit zu einem strategischen Thema für Unternehmen. Darauf sollten sich Anbieter und Anwender im laufenden Jahr einstellen.

Viele Player im Markt

Der deutsche ECM-Markt ist geprägt durch eine Vielzahl von Anbietern unterschiedlicher Größe. Die oft prognostizierte Marktkonsolidierung ist bislang ausgeblieben. Im Gegenteil: Die Branche verzeichnet besonders im Bereich von Speziallösungen einen enormen Zuwachs an neuen Anbietern. Das wird auch im Jahr 2013 weiter anhalten. Vor allem die etablierten Marktakteure sollten wachsam sein.

Das durchschnittliche Wachstum des ECM-Marktes in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) lag in der Vergangenheit durchgängig über dem des allgemeinen IT-Markts. Das wird sich fortsetzen. Pentadoc Radar geht für 2013 von einem Marktwachstum von 6,8 Prozent aus.

Anwender investieren

Auf Anwenderseite bleibt die Investitionsbereitschaft weiter hoch. Dabei geht die Tendenz in Richtung vorkonfigurierter Lösungsangebote, beispielsweise Lösungen für elektronische Akten, Vertragsverwaltung sowie Branchenlösungen. Entscheidend ist, dass die Lösungen bereits vorkonfigurierte Abläufe und Definitionen mitbringen und sich mit überschaubarem Aufwand anpassen und in die Prozesse einbinden lassen.

Unternehmen bemühen sich um eine möglichst einheitliche und wirtschaftliche IT-Infrastruktur. Konsolidierung und Standards stehen im Fokus. Das betrifft auch das ECM-System. Kunden wollen keine weiteren Insellösungen, sondern fordern offene Systeme, um die Verfügbarkeit von Informationen in den Prozessen zu gewährleisten.

Verschiedene Anbieter und Dienstleister haben zwar mittlerweile einige Cloud-Angebote im ECM-Umfeld auf den Markt gebracht. Diese beschränken sich jedoch hauptsächlich darauf, den Kunden eine ECM-Plattform und nicht dedizierte ECM-Lösungen beziehungsweise Services in der Cloud zur Verfügung zu stellen. Gerade in diesem Bereich sind 2013 allerdings weitere Schritte der Anbieter zu erwarten.

ECM goes mobile

Eines der wichtigsten Themen im ECM-Umfeld ist die Ergonomie und das Bedienkonzept. Hier haben die Anbieter in den vergangenen Jahren viel investiert. Das wird auch 2013 weitergehen. Intuitive Applikationen auf Smartphones oder Tablet-PCs erhöhen den Druck auf die Hersteller. Anwender fordern verstärkt einfach zu handhabende Oberflächen.

Für mobiles ECM haben die Anbieter bereits verschiedene Apps und Integrationen in mobile Endgeräte vorgestellt. Den Durchbruch in diesem Bereich gab es bis dato aber noch nicht. Allerdings entwickeln sich die Lösungen rasant weiter, und auch die Erwartungen in den Unternehmen steigen. Verstärkt wird dies durch die geschäftliche Nutzung privater mobiler Endgeräte (ByoD). Die Hersteller sind daher in der Pflicht, die mobilen Interessen der Anwender besser zu treffen.

Microsoft geht den ECM-Markt mit Sharepoint konsequent an. Besonders die aktuelle Version Sharepoint 2013 bietet wieder mehr Funktionen, auch wenn diese noch nicht an die volle Bandbreite eines ECM-Systems heranreichen. Lücken lassen sich jedoch mit Partnerlösungen oder spezialisierten Drittprodukten schließen. Viele Unternehmen betrachten Sharepoint im Rahmen einer Plattformstrategie und setzten sich mit den Möglichkeiten auseinander.

Anbieter passen sich an

Nicht nur in der Herausforderung durch Sharepoint sind ECM-Anbieter in der Pflicht. In neuen, dynamischen Marktsegmenten wie Social Media, Web 2.0 oder Big Data dreht sich die IT-Welt extrem schnell. Neue Player stellen in rasanter Folge agile Lösungen vor und versuchen Marktanteile zu gewinnen. 2013 gilt es mehr denn je, diese Herausforderung anzunehmen und mit neuen Produkten und Ideen zu glänzen. (ba)