"Smartphone-Besitzer werden von einigen Security-Herstellern bewusst verunsichert, um die Verbreitung ihrer Mobile-Security-Lösungen voranzutreiben", kritisiert G-Data-Vorstand Dirk Hochstrate. Erst vor wenigen Tagen startete Symantec mit seiner mobilen Securitylösung (pressetext berichtete). Unternehmen wie Kaspersky oder McAfee bieten bereits seit längerem entsprechende Produkte an. Natürlich seien Online-Kriminelle stets auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. "Die Vielzahl der Betriebssysteme, die schwierige Verbreitung von Schadcodes und die fehlenden Cybercrime-Geschäftsmodelle für den mobilen Sektor machen Smartphones für Kriminelle unattraktiv", fügt Benzmüller hinzu. Der Aufwand für professionelle Malware-Autoren stehe in keinem Verhältnis zu möglichen Gewinnen.
Ein weiterer Punkt, der gegen eine große mobile Bedrohung spricht, ist, dass die massenhafte Verbreitung von Schadsoftware selbst bei Symbian-Geräten technisch kaum bewerkstelligt werden kann. Bluetooth ist für eine schnelle Verbreitung von Schadcodes nicht geeignet, so die Experten. Eine Verbreitungsmöglichkeit wären MMS. Prinzipiell seien diese Nachrichten als Träger von Schadcodes denkbar, allerdings sind viele Smartphone-Nutzer misstrauisch genug, um nicht auf die von E-Mails bekannten Tricks hereinzufallen, sind die G Data-Experten überzeugt.
Die Entwarnung vonseiten G Datas stützt sich auf die Zahl der neu aufgetauchten Schädlinge der vergangenen Jahre. 2005 wurden noch 145 neue Schadprogramme gezählt. Im Jahr darauf waren es nur mehr 73 und für das aktuelle Jahr erwartet G Data etwa 26 neue Viren und Trojaner, die sich auf Handys einnisten könnten. "Das ist ein Rückgang von 70 Prozent", meint Benzmüller. Wer hier von Bedrohung spreche, versuche lediglich, Nischenmärkte frühzeitig zu besetzen. (pte)