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W3B-Studie: Bereitschaft zum Online-Kauf sinkt

31.05.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bizarre Ergebnisse fördert die zwölfte WWW-Benutzer-Analyse "W3B" des Hamburger Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß zutage. Aus der Tatsache, dass von 87.000 online befragten Surfern 40 Prozent nach eigenem Bekunden nicht mehr auf das Internet verzichten wollen, schließen die Marktforscher, dass dem Medium im Leben der Nutzer "ein außerordentlich hoher Stellenwert" zukomme. Interessanter scheint jedoch der Umkehrschluss: 60 Prozent der Surfer können sich demnach ein Leben ohne Netz sehr gut vorstellen. Selbst von den "erfahrenen Internet-Anwendern" kann sich die Hälfte offenbar ein Leben ohne Web vorstellen.

Wie es in der Studie weiter heißt, hat die Begeisterung für Online-Shopping nachgelassen. Erstmals ist der Anteil der deutschen Surfer, die ankündigten, in den kommenden sechs Monaten im Internet einzukaufen, deutlich rückläufig. So plant nur rund ein Drittel der Befragten, die erst seit weniger als einem halben Jahr über einen Internet-Zugang verfügen, Waren online zu bestellen. Als Grund dafür geben die meisten Surfer mangelndes Vertrauen an. Für rund 60 Prozent der Teilnehmer ist es wichtig, dass ein E-Commerce-Anbieter auch über die Grenzen des Internets hinaus bekannt ist. Etwa 50 Prozent haben Sicherheitsbedenken beim Online-Zahlungsverkehr und dass ihre Daten an Dritte weitergegeben werden könnten.

Der Studie zufolge spielen Werbebanner als Wegweiser zu anderen Websites für die Surfer eine nicht zu unterschätzende Rolle. 28,6 Prozent der Befragten haben über die Werbeflächen interessante Homepages kennengelernt oder wurden auf ansprechende Produkte aufmerksam. Besonders wirksam ist der Einsatz der Banner in der Altersgruppe der unter 20-Jährigen.

Knapp ein Drittel der Surfer kann sich vorstellen, für Informationen und Services aus dem Internet zu bezahlen. Für die Kategorien Online-Information, Software-Nutzung und Datei-Download würden jedoch nur 20 Prozent Gebühren entrichten. Gut die Hälfte lehnt Tarife für Online-Content kategorisch ab. Die höchste Zahlungsbereitschaft besteht bei den geschäftlichen Internet-Nutzern und den über 50-jährigen Privatpersonen. Besonders ablehnend zeigten sich die jungen Surfer im Alter von unter 20 Jahren.