IDG-Research-Studie

Was IT-Entscheider von OpenStack halten

26.11.2018
Von 
Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Zukunftssicherheit und Flexibilität sprechen für OpenStack

Die Argumente für einen OpenStack-Einsatz sind vielfältig. An erster Stelle stehen für die Befragten Zukunftssicherheit und Flexibilität. Viele hoffen auch, damit die Verwaltung der oft komplexen hybriden Cloud-Umgebungen besser in den Griff zu bekommen (siehe Grafik) Dazu passt die Erwartung von etwa einem Viertel der Teilnehmer, mithilfe von OpenStack mehrere Anbieter in einem Multi-Cloud-Szenario kombinieren zu können.

Flexibilität, Zukunftssicherheit und ein einfacheres Management von hybriden Cloud-Umgebungen versprechen sich Unternehmen von einem OpenStack-Einsatz.
Flexibilität, Zukunftssicherheit und ein einfacheres Management von hybriden Cloud-Umgebungen versprechen sich Unternehmen von einem OpenStack-Einsatz.
Foto: IDG Research Services

Dass sich mit OpenStack das Risiko einer Anbieterabhängigkeit verringern lässt, glauben immerhin knapp 27 Prozent. Von einem hohen Return on Investment (RoI) beziehungsweise einer besonders kostengünstigen Lösung gehen indes nur gut zwanzig Prozent aus. Ebenso vielen Studienteilnehmern ist eine Einflussnahme auf die Weiterentwicklung der Open-Source-Systeme wichtig.

Angesichts der weltweiten Entwickler-Community und mehr als 300 Unternehmen, die zum OpenStack-Projekt beitragen, erscheint das Argument der Zukunftssicherheit nachvollziehbar. Ob sich mit dem oft als komplex kritisierten Framework tatsächlich hybride und Multi-Cloud-Umgebungen besser managen lassen, muss sich in der Praxis erst noch zeigen.

Viele Bedenken gegen OpenStack noch nicht ausgeräumt

Tatsächlich steht den erwarteten oder tatsächlichen Vorteilen eine lange Liste von Bedenken gegenüber (siehe Grafik). Zwar sehen nur 17 Prozent der Studienteilnehmer in der Komplexität des Themas eine Herausforderung. Doch dafür stehen "Verfügbarkeit / Ausfallsicherheit" sowie die "Verlässlichkeit der Platform" ganz oben auf der Liste. Mehr als ein Fünftel der Befragten sieht zudem Compliance-Risiken (Datenschutz, Datensicherheit). Ebenso vielen bereitet der Aufbau von OpenStack-Kompetenzen im eigenen Unternehmen Kopfzerbrechen. Gut 18 Prozent beklagen einen Mangel an Experten (siehe Grafik).

Fehlende Experten und eine hohe Komplexität sind für OpenStack-Interessierte noch immer eine Herausforderung.
Fehlende Experten und eine hohe Komplexität sind für OpenStack-Interessierte noch immer eine Herausforderung.
Foto: IDG Research Services

Unternehmen gehen Cloud-Projekte vorsichtig an

Insgesamt nutzen bereits zwei Drittel der befragten Unternehmen eine der verschiedenen Cloud-Ausprägungen. Knapp die Hälfte berichtet von einem produktiven Einsatz, der schon vor längerer Zeit begonnen habe. Allerdings verlagert jeweils ein Drittel der Teilnehmer lediglich unkritische oder Standardanwendungen in die Cloud. Nur 15 Prozent trauen sich, auch geschäftskritische Applikationen in eine Cloud-Umgebung zu transferieren. Die komplette IT hat bislang nur jedes zwölfte Unternehmen auf einen Cloud-Betrieb umgestellt.