Werbebranche sucht verzweifelt IT-Profis

02.08.2007
Von Magdalena Schupelius

Auch Ältere erhalten wieder eine Chance

Darüber hinaus zeigen sich die Arbeitgeber gezwungenermaßen flexibel: Zunehmend wird auch älteren Arbeitssuchenden wieder eine Chance geboten. Noch ist das Durchschnittsalter in der Branche insgesamt sehr niedrig, doch, so Headhunter Karoff, "hier werden die Unternehmen dazulernen müssen." Auch Dewhirst sieht hier Veränderungen kommen: "Zurzeit sind unverheiratete familienlose 26-Jährige noch begehrter, weil sie technisch und zeitlich flexibler sind als späte Quereinsteiger, aber das wird sich ändern."

Für Seiteneinsteiger haben sich die Chancen jetzt schon deutlich verbessert. Hier taten sich die Arbeitgeber leichter, verlangt der dynamische Markt doch ohnehin schnelle Weiterqualifikationen, die oft nur in den Unternehmen selbst erworben werden können. Fortmann beschreibt die von ihm gesuchten Mitarbeiter als "technik- und Internet-affin", viel mehr bräuchten sie nicht, denn "alles andere kriegen sie bei uns". Auch Global Media CEO Gerteis findet: "Es muss nicht Harvard sein." Bei Global Media sind auch ein ehemaliger Lehrer, der ein paar Jahre als Fischer in Irland gearbeitet hat, und eine Expertin für Suchmaschinenoptimierung beschäftigt, die vor ihrer Zeit bei Global Media als Miteigentümerin eine Bäckerei geführt hat. Einer der "Heads of Account Management" bei Global Media studierte zunächst Bauingenieurwesen und dann Geologie beides ohne Abschluss. Was an Wissen nicht mitgebracht wird, vermitteln die Unternehmen selbst. "Die Weiterbildung, die wir brauchen, bieten die Bildungsträger eh meistens nicht an", sagt Gerteis.