Wie minimiert man die Risiken in Projekten?
Nun zur geeigneten Risikostrategie. Hinsichtlich der vier Optionen sind folgende Überlegungen anzustellen:
Akzeptieren Wird ein Risiko akzeptiert, so ist diese Entscheidung durch die Risikokultur des Unternehmens beeinflusst, und sie sollte genau begründet werden.
Vermindern Hier sind vier verschiedene Kategorien zu betrachten.
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Das Umfeld: Welche Signale sind ständig zu beobachten, damit eine nicht beeinflussbare Veränderung frühzeitig erkannt wird?
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Auftrag und Erwartungen: Welche Interessen hat der Auftraggeber oder Kunde, und welche laufende Kommunikation muss aufgesetzt werden, um Veränderungen in der Erwartungshaltung zu beeinflussen?
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Das Projekt-Management: Wird im Projekt kontinzierlich und proaktiv auf mögliche Risiken und mögliche Korrekturmaßnahmen hingewiesen?
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Die Leute: Sind die richtigen Mitarbeiter am Projekt beteiligt? Haben sie die erforderlichen Kompetenzen? Stehen Sie dem Projekt mit ausreichender Zeit zur Verfügung?
Übertragen Ein Risiko kann nie vollständig auf einen Dienstleister übertragen werden. Deswegen ist ausreichend Zeit auf die Ausgestaltung des Vertrags zu verwenden. Neben der zu erbringenden Leistung und der erwarteten Qualität sollten auch die genaue Ausgestaltung des Projekt-Managements, die Gremien, das Reporting und die Nutzungsrechte am Ergebnis beschrieben werden.
Ebenso besteht die Möglichkeit, den Vertragsnehmer über eine Bonus-Malus-Regelung zu motivieren. Das ist sowohl im Dienstleistungsvertrag, als auch im Werkvertrag möglich. Dabei sollte eine überdurchschnittliche Leistung den Wegfall von fakturierbaren Tagen für den Zulieferer substanziell kompensieren.
Vermeiden Damit etwas bewusst nicht oder jedenfalls anders umgesetzt wird, spielt die Risikokultur eine wichtige Rolle. Die Unternehmenskultur beeinflusst auch die Projektkultur und darüber das individuelle Risikoverhalten im Projekt. Gestaltungsmöglichkeiten gibt es hier durch die Ausgestaltung der individuellen Zielvereinbarung, wo beispielsweise risikoreiches Verhalten gerade nicht belohnt werden sollte.
Das richtige Team auswählen
Bereits bei der Zusammenstellung des Projektteams lasen sich Risiken minimieren. Das geschieht dadurch, dass unterschiedliche Persönlichkeitsprofile im Team sind. Im Idealfall enthält ein Team die folgenden:
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Der Genaue achtet auf Details, arbeitet gewissenhaft, analytisch und ausdauernd.
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Der Survivor hat das Ziel immer im Blick. Auch durch Rückschläge wird er nicht davon abgebracht. In schwierigen Situationen weiß er das Team zu motivieren und schnelle Entscheidungen zu treffen.
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Der Kreative vermittelt andere Sichtweisen auf Probleme und neuen Lösungen.
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Der Vernetzer kennt die Ansprechpartner im Unternehmen und ist geübt in der projektentscheidenden Kommunikation.
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Der Objektive kann das Kernteam ergänzen und zur Qualitätssicherung beitragen. Er sollte aber nicht behindernd wirken, wie es den Projektauditoren nachgesagt wird. Vielmehr übernimmt er die Rolle eines Coaches, der Sachverhalte hinterfragt und zugleich motivierend wirkt. Dazu braucht er sowohl großes Fach-Knowhow als auch Methodenwissen.
Laufend Tansparenz verschaffen
Während des Projekts ist die Transparenz im Controlling wichtig. Sie wird durch realistisches Reporting geschaffen. Das Steering Board muss mitbekommen, wenn mit dem Projekt etwas im Argen liegt. Die Darstellung des Status durch eine grüne Ampel oder Gantt-Diagramme hat sich vielfach als nicht ausreichend herausgestellt.
Der Projektleiter sollte sich genau überlegen, welche Informationen er benötigt, um klar zu sehen, wie es um kritische Projektlieferungen steht und welche Information an den Auftraggeber kommuniziert wird. Aufgabenpakete sollten dabei funktional abgegrenzt werden und in einem überschaubaren Zeithorizont zu bearbeiten sein. Dieses Vorgehen reduziert die Komplexität und führt zu einem transparenten Reporting über den Fortschritt.
- Über den Tellerrand hinaus denken
Der bereits heute akute Fachkräftemangel macht die Förderung von Nachwuchstalenten für viele Unternehmen zum Erfolgsfaktor. Sinnvolle Förderung kann zum Beispiel in den Bereichen Datenverwaltung, Softwareentwicklung, Geschäftsanalyse, Datenwissenschaft, Finanzen und Recht oder Statistik liegen. - Beziehungen aufbauen
Es geht um ein aktives Netzwerk an wichtigen Kontakten, zum Beispiel zu wichtigen Dienstleitern. - Spezialisten für Prozessoptimierung anstellen
Experten mit Erfahrung in Qualität, Projekt- oder Programmmanagement, Prozess- und Serviceoptimierung sind eine Bereicherung für das Team. - Verantwortlichkeiten im Risikomanagement festlegen
Konsequente Aufgabenverteilung und klare Reportingstrukturen bei der Bewältigung von Sicherheitsrisiken einzubeziehen, mindert die Gefahr von Ausfällen. - Experten vertrauen
Zur Verstärkung der Core-Teams, zum Beispiel bei Spezialaufgaben, sollten interne und externe Experten zugezogen werden. - Standardvorgänge delegieren
IT, Geschäftsbereiche und externe Dienstleister sollten in gängige Sicherheitsprozesse eingebunden werden. - Kernkompetenzen neu definieren und stärken
Die Core-Teams sollten sich zunächst auf vier Hauptbereiche konzentrieren: Analyse der Datensicherheit und Aufklärung der Cyberrisiken, Datensicherheitsmanagement, Risikoberatung und Steuerungsdesign.
Agile Methoden einführen
Um Risiken im Bereich der Produktqualität zu verringern, ist es in diesem Zusammenhang vor allem nötig, die Nutzer oder deren Vertreter rechtzeitig einzubinden. Dabei sollte das Anwender-Okay Teil des Reporting sein. Dadurch können eventuelle Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt und Änderungen zeitnah eingeleitet werden.
Den Projektbeteiligten sollte ein regelmäßiges Kommunikationsforum gegeben werden, über das sie kritische Informationen austauschen können. Die Wahrnehmung von Fortschritt und Hindernissen sind dabei auch ein wichtiger Faktor.
Wir konnten in unseren Projekten gute Erfahrungen mit der Nutzung agiler Methoden sammeln. Es lassen sich aber durchaus auch nur Teile davon verwenden, beispielsweise eine regelmäßige kurze, morgendliche Abstimmung, die sich am Vorbild des "Daily Scrum" orientiert. (qua/sh)