Xiaomi Smart Band 8 Pro im Test

18.05.2024
Der Pro-Zusatz erweitert das bereits großartige Xiaomi Smart Band 8 um ein größeres Display und GPS-Tracking. Aber ist größer auch besser?
Foto: Martyn Casserly

Auf einen Blick

Pro

  • Großartiges Display

  • Viele Tracking-Optionen

  • Preisgünstig

  • Gute Akkulaufzeit

Kontra

  • Kein NFC

  • Keine Antwortmöglichkeit für Nachrichten

  • Einstellungen ändern sich mit Zifferblättern

Fazit

Nach dem beeindruckenden Smart Band 8 bringt Xiaomi das Pro-Modell auf den Markt: Mit einem größeren Bildschirm und GPS-Tracking soll es neue Käufergruppen erschließen. Es ist zwar nicht der genaueste Tracker auf dem Markt, aber er sollte für die meisten Menschen ausreichen. Dazu kommt ein Preis, der kaum zu schlagen ist.

Die neue, größere Version des Fitness-Trackers von Xiaomi erinnert fast schon an eine Smartwatch. Aber wie gut kann das Gadget bei einem so niedrigen Preis sein?

Das Xiaomi Smart Band 8 Pro kostet nur 59,95 Euro und bietet dafür ein hervorragendes Display und viele Tracking-Optionen. Aber es gibt auch einige Nachteile, die Sie vielleicht zweimal überlegen lassen, wie das Fehlen von NFC für kontaktlose Zahlungen.

Design & Aufbau

  • Robuste Konstruktion

  • Wasserdicht bis 5 ATM

  • Zahlreiche Armbänder im Xiaomi Store erhältlich

Als größerer Bruder des Xiaomi Smart Band 8 verfügt das Pro-Modell über ein größeres Display, was es wiederum am Handgelenk etwas prominenter macht.

Mit den Maßen 46 × 33,35 × 9,99 Millimeter ist es relativ kompakt und mit 22,5 Gramm (ohne Armband) auch relativ leicht. Damit findet der Tracker auch bequem unter einem Hemd- oder Jackenärmel Platz.

Ein Metallgehäuse ist eine willkommene Überraschung zu diesem Preis

Foto: Martyn Casserly

Ein Metallgehäuse ist bei diesem Preis eine willkommene Überraschung. Die glatten Linien des Rahmens werden zudem nicht von Knöpfen oder Einstellrädern unterbrochen. Auf der Unterseite befinden sich der optische Herzfrequenzsensor und ein spezieller Ladeanschluss, an dem Sie das mitgelieferte Ladekabel magnetisch befestigen.

Im Lieferumfang des Xiaomi Smart Band 8 Pro ist ein TPU-Armband enthalten, das für Handgelenke mit einem Durchmesser von 135-205 Millimeter geeignet ist. Wenn Sie ein längeres, kürzeres oder anderes Armband wünschen, finden Sie im Xiaomi Store eine große Auswahl an Optionen.

Das Anlegen der Uhr und das Befestigen des Bandes sind zugegebenermaßen ein wenig fummelig. Es gibt einen Bolzen, der in die Löcher des Armbands passt. Danach schieben Sie den Rest des Armbands in die Halterungen, damit es nicht herumflattert. Das Problem dabei: Das Material ist derartig griffig, dass es sich nur schwer hindurchschieben lässt.

Das ist kein großer Mangel, erfordert allerdings etwas Übung.

Foto: Martyn Casserly

Laut Xiaomi ist das Smart Band 8 Pro wasserdicht (5ATM). Das bedeutet, dass Sie damit schwimmen können, solange Sie nicht zu tief tauchen, wobei 50 Meter für die meisten Menschen ausreichen sollten. Es wird jedoch empfohlen, das Band nicht unter der heißen Dusche zu tragen.

Sie erhalten das Smart Band 8 Pro in zwei Farbvarianten - hellgrau und schwarz. Das gilt nicht nur für das Armband, sondern auch für den Bildschirmrahmen. Beim schwarzen Modell ist es ein glänzendes Schwarz, das mit dem Display verschmilzt. Das hellgraue Modell hat ein silbernes Gehäuse, das hochwertiger aussieht.

Bildschirm

  • 1,74-Zoll-AMOLED

  • GG3 verstärktes Glas

  • Immer eingeschaltetes Display

Xiaomi hat in seinem Smartband ein anständiges Panel verbaut. Das 1,74 Zoll große AMOLED-Display ist klar und viel besser ablesbar als bei kleineren Modellen. Es hat eine Auflösung von 336 × 480 Pixeln und eine Pixeldichte von 336 ppi, was für ein Display dieser Größe mehr als ausreichend ist.

Es gibt zwar immer noch einige unruhige Zifferblätter, die meine Augen überfordern, doch im Großen und Ganzen sind Text und Anzeigen gut erkennbar, ohne dass ich meine Brille abnehmen oder das Armband nah an mein Gesicht halten muss.

Die Bedienung funktioniert zuverlässig. Nur Schaltflächen in den Ecken des Bildschirms anzutippen, erfordert etwas Geschick. Das Scrollen funktioniert hingegen ausgezeichnet, mit fließenden Übergängen zwischen den Menüseiten.

Die Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz sorgt für einen flüssigen Bildlauf auf dem Display.

Foto: Martyn Casserly

Das rechteckige Panel sieht zwar etwas schlicht aus, aber es erfüllt seinen Zweck. Die hellgraue Lackierung mit dem silbernen Rand um das Display herum wirken modern.

Sie können wahlweise eine Always-On-Display-Option aktivieren. Dann wird die Uhrzeit dauerhaft anzeigt, und Sie können verschiedene andere Einstellungen wie automatische Helligkeit und Weckfunktion vornehmen. Die Sensoren sind allerdings etwas langsam. So kann es schon einmal ein oder zwei Sekunden dauern, bis die Helligkeit auf einen Wert angehoben wird, der auch in der Sonne noch gut ablesbar ist. Dies lässt sich aber möglicherweise durch ein Software-Update beheben.

Die maximale Helligkeit wird mit 600 Nits angegeben (was ich auch mit einem Belichtungsmesser getestet habe). Dieser Wert sollte für die meisten Situationen ausreichen, obwohl sich das Smart Band 8 Pro bei starkem Sonnenschein etwas überfordert anfühlte.

Die Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz sorgt für einen flüssigen Bildlauf. Das mit Gorilla Glass 3 verstärkte Display sollte auch gelegentliche Kollisionen mit einem Türrahmen überstehen. Nach fast zweiwöchiger Nutzung habe ich zumindest keine Kratzer auf dem Glas bemerkt.

Software & Funktionen

  • Kompatibel ab Android 8.0 und iOS 12

  • Einfach zu verstehende Benutzeroberfläche

  • Viele nützliche Funktionen integriert

Xiaomi verwendet für seine Smartbands und Tracker eine eigene Software, die eine einfache und leicht zu bedienende Oberfläche bietet.

Vom Startbildschirm aus können Sie nach unten wischen, um Benachrichtigungen zu lesen. Mit einem Wisch nach oben finden Sie die App-Liste. Links verstecken sich die unterschiedlichen Widgets für beliebte Funktionen. Ein Wisch nach rechts zeigt hingegen das Menü für die Schnelleinstellungen. Da es auf dem Smart Band 8 Pro keine Taste gibt, müssen Sie sich durch die Menüs zurückbewegen, um wieder auf der Startseite zu landen.

Die Software enthält eine Vielzahl nützlicher Funktionen.

Foto: Martyn Casserly

Die Software bietet viele nützliche Funktionen, abgesehen von den gesundheitsbezogenen Features, die ich weiter unten erläutern werde.

Wie bei den meisten Smartbands gibt es die Standardfunktionen wie Timer, Stoppuhr, Mediensteuerung (das Smart Band 8 Pro unterstützt alle wichtigen Musik-Streamingdienste sowie Podcast- und Hörbuch-Apps) sowie Wetter-, Erinnerungs- und Kalender-Apps. Letztere können nicht auf Ihren Google-Kalender oder andere Kalender von Drittanbietern zugreifen, sodass Sie Termine manuell hinzufügen müssen.

Sie können Benachrichtigungen und Nachrichten via SMS, WhatsApp und anderen Apps empfangen. Doch leider gibt es keine Möglichkeit, mit dem Smartband direkt zu antworten. Bei eingehenden Anrufen verhält es sich etwas anders: Hier dürfen Sie immerhin aus einigen voreingestellten Schnellantworten wählen, wie "Ich kann nicht sprechen. Rufen Sie mich später an".

Natürlich können Sie auf dem Band auch eine "Bitte nicht stören"-Funktion und andere Einschränkungen einrichten. Doch mir ist aufgefallen, dass die Einstellungen nicht erhalten bleiben, wenn Sie zu einem neuen Zifferblatt wechseln. Die Idee dahinter: Sie können verschiedene Zifferblätter für unterschiedliche Situationen verwenden. Der Haken: Sie können schnell vergessen, welche Einstellungen für jedes einzelne Zifferblatt gelten.

Es gibt eine große Auswahl an gut aussehenden und kostenlosen Zifferblättern, die viele Informationen anzeigen oder sich an klassischen Uhren orientieren.

In der zugehörigen Mi Fitness-App können Sie weitere Einstellungen vornehmen und die gesammelten Daten zu Ihrer Gesundheit einsehen. Damit können Sie auch Daten aus der Zepp-App importieren, die von mehreren konkurrierenden Smartbands und Trackern verwendet wird. So lässt sich nahtlos von einer Plattform zur anderen wechseln.

Foto: Martyn Casserly

Das Smart Band 8 Pro verfügt zwar über GNSS/GPS-Tracking und Bluetooth, aber kein NFC. So können hierzulande also nicht mit dem Band kontaktlos bezahlen.