150 000 T I T E L auf sechs Stockwerken - die Buchhandlung Hugendubel am Münchner Marienplatz bietet Bücherfreunden vor allem eines: die süße Qual der Wahl. Doch sie sind damit nicht allein. „Wir kennen das Problem“, versichert Maximilian Hugendubel, Geschäftsführer Finanzen beim traditionsreichen Familienunternehmen mit inzwischen 33 Filialen in ganz Deutschland. „Schließlich müssen wir aus mehreren Millionen lieferbaren Büchern diese 100 000 bis 150 000 Titel pro Filiale auswählen.“ Während der Leser sich jedoch bei seiner Entscheidung meist auf einzelne Bereiche konzentriert, muss der Buchhändler auch noch ein möglichst breites Spektrum abdecken: vom Krimi über den Reiseführer bis zum Kinderbuch und zum Softwarehandbuch.
Data Warehouse systematisiert Auswahl
Darüber hinaus hat er zu entscheiden, in welcher Menge er welchen Titel vorhält. Und schließlich muss die getroffene Auswahl wöchentlich neu angepasst werden. „Diese Auswahl ist der Kernprozess in unserem Geschäft. Dazu braucht man vor allem Erfahrung, und die haben wir nach fast 150 Jahren Hugendubel in München. Aber ohne IT-Unterstützung ist das heute nicht mehr machbar.“ Steigende Produktion einerseits und immer kurzfristigere Marktbewegungen andererseits verlangen nach aussagekräftigen Zahlen für die Entscheidungsunterstützung. „Mit Data-Warehouse- Techniken haben wir großartige Möglichkeiten die Sortimentsauswahl zu systematisieren“, meint der Finanzchef, der außerdem einer der zwei Geschäftsführer der ausgegründeten Hugendubel-IT ist. Früher
gab es schon mal Glaubenskriege zwischen Filialleitern und Geschäftsführung, wenn es darum ging, ob in Beweeinem bestimmten Haus zu einem bestimmten Thema die Produktauswahl stimmt. Heute schauen die Entscheider in das Data Warehouse und können sagen: „Die Abverkaufszahlen für Belletristik sehen in Frankfurt so aus und am Münchner Marienplatz anders - bitte erklärt mir das.“
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