6. Wie radikal ist denn nun der Umstieg tatsächlich?
Von radikal kann eigentlich keine Rede sein. Mit Bedacht wählte das itSMF den Begriff "Itil-Refresh", um V3 anzukündigen. "Die grundlegenden Konzepte aus Itil V2 haben weiter Gültigkeit, beispielsweise die Prozessorientierung, die Serviceausrichtung und die Kundenorientierung, aber auch Themen wie Incident-, Problem- oder Change-Management", schreibt Serview-Geschäftsführer Bause als Co-Autor eines Whitepaper zu Itil V3, das der Dienstleister kostenlos verbreitet.
Auch EnBW sieht sich laut Sander nicht im Zugzwang, könne also eine "schleichende" Migration akzeptieren. "Zwei oder drei Jahre in der Zukunft werden sich unsere Prozesse an V3 orientieren", prophezeit er. Schon jetzt würden die Prozess-Manager sukzessive in V3 geschult. Dass sich die Abläufe dann an zwei unterschiedlichen Itil-Ausführungen orientieren, birgt aus seiner Sicht keine Gefahr: "Die Itil-Autoren haben auf Abwärtskompatiblität geachtet.
Und das ist eigentlich nichts Besonderes. Denn Itil ist ja keine Norm, sondern eine Sammlung von erfolgversprechenden Vorgehensweisen. Und was zehn Jahre lang gute Praxis war, wird im elften Jahr sicher nicht über den Haufen geworfen."