Hier lesen Sie …
welche Fehler Kunden in Outsourcing-Projekten am häufigsten machen;
wie IT-Dienstleister zu den Problemen beitragen;
in welchen Fällen Projektverantwortliche unabhängige Outsourcing-Berater ins Boot holen;
wie sich Fehler vermeiden lassen.
Wer wissen will, wie viele Outsourcing-Projekte aus dem Ruder laufen, ist auf Schätzungen oder ältere Erhebungen angewiesen. Je nach Statistik bewegt sich die Flop-Rate zwischen 30 und 50 Prozent, für einzelne Servicesegmente wie Anwendungsentwicklung und -wartung werden auch schon mal 80 Prozent genannt. Nur ein Drittel der deutschen Outsourcing-Kunden ist wirklich zufrieden, schätzt Bernd Schäfer vom Beratungsunternehmen TPI Eurosourcing. Laut Peter Dück, Vice President Consulting bei Gartner, gelten europaweit 45 Prozent der Outsourcing-Deals als nicht erfolgreich.
Lerneffekte auf beiden Seiten
"Es kommt darauf an, wie man ein nicht erfolgreiches Projekt definiert", erläutert Frank Dzierzon, Deutschland-Geschäftsführer des Outsourcing-Beraters Clearview. In der Regel brächten die Dienstleister auch kriselnde Auslagerungsvorhaben über die Bühne, wenn auch manchmal zähneknirschend. Anders ausgedrückt: Die meisten Deals funktionieren irgendwie - allerdings, so Dzierzon, mit "erheblichen Lerneffekten" auf beiden Seiten.
Eindeutig äußern sich Outsourcing-Consultants, wenn es um die typischen Fehler in Auslagerungsprojekten geht. Am häufigsten nennen sie eine unzureichende Beschreibung der gewünschten Dienstleistungen (siehe Seite 40: "Wie sich IT-Services messen lassen"). So definierten die Kunden ihren Bedarf oft nicht präzise genug, berichtet Dzierzon. Formulierungen wie "Betrieb des SAP-Systems" reichten in der Praxis nicht aus.