Die Prognosen für das eigene Umsatzwachstum liegen durchschnittlich sogar bei 16,6 Prozent und damit mehr als doppelt so hoch wie die Erwartungen an das Marktwachstum. Insgesamt schätzen die Lünendonk-Analysten das Umsatzvolumen der auf Interim-Management spezialisierten Anbieter auf etwa 200 Millionen Euro. Darin sind die Nebengeschäfte mit Interim-Management von Management-Beratungen sowie Headhuntern nicht berücksichtigt.
Spezialisten für Umstrukturierung
Interim-Manager werden derzeit besonders häufig mit Restrukturierungsaufgaben betraut. Auf einer Skala von -2 = "nie" bis +2 = "sehr oft" wurde die Aufgabe "Restrukturierung" mit durchschnittlich 1,5 am höchsten bewertet. Weitere Themen mit hoher Aktualität sind "Effizienzsteigerung" sowie "Projekt-Management", die jeweils durchschnittlich mit 1,3 bewertet wurden. An vierter Stelle folgt das Thema "Sanierung" mit durchschnittlich 0,8. Die Aufgabe, "Vakanzen zu überbrücken", steht gegenüber den inhaltlichen Themen etwas zurück (Bewertung: 0,5), ist jedoch das typische Einsatzszenario eines Interim Managers.
"Die aktuellen Aufgabengebiete der Interim-Manager sind in gewisser Weise ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Situation. Es wird interessant sein zu beobachten, welchen Stellenwert die Restrukturierung in den kommenden Jahren einnimmt", kommentiert Hartmut Lüerßen, Partner bei Lünendonk.
Den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entsprechend sind "Wachstumsstrategien" derzeit weniger gefragt (Bewertung 0,3). Die "Erschließung neuer Geschäftsfelder" wird sogar mit durchschnittlich -0,1 leicht negativ bewertet. Die "Umsetzung von Gesetzesänderungen" zählt den Angaben der befragten Anbieter zufolge derzeit vergleichsweise nur selten zu den gestellten Aufgaben.