Nicht nur ein Software Development Kit hatte Steve Jobs im Gepäck als er in Cupertino vor die Presse trat, sondern auch die neue iPhone-Betriebssoftware in Version 2.0. Mit ihr rückt Apple sein iPhone - das für viele der Inbegriff moderner Handy-Technologie ist - näher an Microsoft heran. Ab Juni sollen sich PIM-Daten von Microsoft Exchange-Servern in Echtzeit aufs iPhone pushen und sichere Verbindungen mit Unternehmensnetzwerken via Cisco IPsec VPN herstellen lassen. WiFi-Verbindungen wird das iPhone 2.0 grundsätzlich auch mit WPA2 Enterprise absichern können. Für Unternehmen, die das iPhone bereits geschäftlich einsetzen, gibt's verbesserte Remote-Management-Funktionen, die auf Exchange ActiveSync fußen. Administratoren können Daten von verloren gegangenen iPhones übers Netzwerk löschen bzw. ohne Zutun der Nutzer neue Software aufspielen. Der Kuschelkurs, den Apple gegenüber der Business-Fraktion einschlägt, dürfte Windows Mobile-Fans erstaunen, denn schließlich zählen alle genannten Features in erster Linie zu Alleinstellungsmerkmalen von Microsofts Smartphones. Dass Apple sie ab Sommer auch mit seiner Fashion-Ikone in die Wiege legt, dürfte als von langer Hand geplanter Clou in die Geschichte eingehen. Wer das iPhone bislang als Tekkie-Spielzeug belächelte, hat es nun mit einem ausgewachsenen Business-Tool zu tun, zumal iPhones ab Version 2.0 auch Powerpoint-Präsentationen anzeigen können. Nur sollte man darüber nicht vergessen, dass sich nahezu jedes andere Smartphone und auch viele Handys schon seit langem mit Exchange und Active Sync verständigen kann.