IBM und Hewlett Packard - mehr als zwei "Vollsortimenter" gab der ITK-Markt jahrelang nicht her. Umso größer war die Überraschung, als Oracle im April 2009 alle Spielregeln auf den Kopf stellte. Nachdem monatelang darüber spekuliert worden war, IBM werde wohl den bereits seit längerem schwächelnden Server-Spezialisten Sun Microsystems übernehmen, trat völlig unerwartet der Datenbankriese in den Ring und erklärte, Sun Microsystems für 7,4 Milliarden Dollar kaufen zu wollen.
Der Deal krempelte die Landschaft der globalen IT-Anbieter grundlegend um. Mit dem zugekauften Hardwaregeschäft schwang sich Oracle zum Komplettanbieter auf und wollte von nun an in einer Liga mit den großen Allroundern mitspielen. An seinen Ambitionen ließ Oracle-CEO Lawrence Ellison von Anfang an keine Zweifel aufkommen. "Die Übernahme von Sun verändert die IT-Industrie", kommentierte der Oracle-Gründer, der seine Company seit 1977 unangefochten im Stil eines Alleinherrschers lenkt, die Elefantenhochzeit und gab zugleich die künftige Stoßrichtung vor: "Oracle wird der einzige Anbieter sein, der ein integriertes System - von Applikationen bis zur Disk - entwickeln kann, bei dem alle Teile zusammenpassen und -arbeiten, ohne dass sich Kunden besonders darum kümmern müssen."
Hewlett-Packard |
IBM |
Oracle |
|
Gegründet |
1939 |
1911 |
1977 |
Jahresumsatz |
126,0 Milliarden Dollar (GJ 2010: November 2009 - Oktober 2010) |
99,9 Milliarden Dollar (GJ 2010: Januar 2010 - Dezember 2010) |
26,8 Milliarden Dollar (GJ 2010: Juni 2009 - Mai 2010) |
Hardwareumsatz |
85,2 Milliarden Dollar |
18,0 Milliarden Dollar |
2,3 Milliarden Dollar |
Softwareumsatz |
3,6 Milliarden Dollar |
22,5 Milliarden Dollar |
20,6 Milliarden Dollar |
Serviceumsatz |
34,9 Milliarden Dollar |
56,4 Milliarden Dollar |
3,9 Milliarden Dollar |
Gewinn |
8,8 Milliarden Dollar |
14,8 Milliarden Dollar |
6,1 Milliarden Dollar |
Forschungsausgaben |
3,0 Milliarden Dollar |
6,0 Milliarden Dollar |
3,3 Milliarden Dollar |
Mitarbeiter |
325.000 |
427.000 |
105.000 |