6. Internet der Dinge ist Business-Ready
Nach Schätzung von McKinsey werden Business-to-Business-Anwendungen in den kommenden zehn Jahren für 70 Prozent der Wertschöpfung durch das Internet der Dinge verantwortlich sein. 96 Prozent der befragten Unternehmen sagen, dass in den kommenden drei Jahren ihre Ausgaben in diesem Bereich steigen wollen.
Die wichtigsten Anwendungsbereiche für IoT sind die Optimierung interner Abläufe und die Unterstützung bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Das Wachstum von IoT-Anwendungen für Unternehmen, glaubt McKinsey, wird die Nachfrage nach extrem großen Rechenkapazitäten und nach IoT-spezifischen Plattform-as-a-Service-Lösungen deutlich erhöhen.
7. Hardware-Infrastruktur: Server kommen aus Asien
Asiatische Hersteller werden den Servermarkt immer stärker dominieren. Huawei aus dem chinesischen Shenzhen beispielsweise will mittelfristig von seinem neun Milliarden Dollar schweren F&E-Budget allein eine Milliarde in die Weiterentwicklung von Data Centern stecken.
Hinzu kommt der im vorletzten Punkt angesprochene Trend zu White-Label-Severn. Er stärkt die Asiaten ebenfalls, weil fast alle derart aufgestellten Fabriken in diesem Teil der Welt stehen.
8. DevOps für Hardware und Software
IT-Departments müssen ihr Innovationstempo immer weiter erhöhen und auch ihre Verfügbarkeit; in vielen Unternehmen wird ein 24/7-Einsatz mittlerweile vorausgesetzt. DevOps kann dazu beitragen, beide Ziele leichter und zuverlässiger zu erreichen, indem es die Zusammenarbeit entlang der gesamten IT-Wertschöpfungskette erleichtert.
DevOps ist ein Kunstwort aus Development und IT Operations. Bei diesem Ansatz soll durch gemeinsame Anreize, Prozesse und Werkzeuge eine effizientere Zusammenarbeit aller an der Entwicklung und Prozesssteuerung in der IT Beteiligten erreicht werden.
- Ottmar Höhenberger, Geschäftsführer, Omninet Solutions
“Die Unternehmen sind mehr und mehr prozessgesteuert. Dazu wird auch die IT in den Vordergrund gedrängt, und das Service-Management wird immer entschiedener zu einem Vehikel für die IT. Agilität und Prozesse schließen sich dabei überhaupt nicht aus. Allerdings werden die Prozesse häufig vergewaltigt. Hier muss man sich pragmatisch und lösungsorientiert mit den Betroffenen abstimmen.“ - Martin Landis, Business Unit Manager, USU AG
“In vielen Innovationsprojekten zählt vor allem die Entwicklungsgeschwindigkeit. Schwergewichtige ITIL-Prozesse wie Change- oder Release-Management bremsen da nur – und sind anfangs auch nicht notwendig. Ohnehin geht ja nur eins von zehn Projekten tatsächlich in Produktion. Aber ITSM kann die Entwicklung in agilen Projekten auch beschleunigen, zum Beispiel durch sekundenschnelle, vollautomatisierte Bereitstellung von Cloud-Ressourcen.“ - Stefanie Siegmann, Principal Consultant, CA Deutschland
„Das Thema Service-Management verliert bei den Verantwortlichen an Fokus; es gilt als teuer und behäbig. Aber genau das ist der Bereich, wo die IT direkten Anwenderkontakt hat, quasi das Dokumentationswerkzeug, um das sich die gesamte IT rankt. Außerdem braucht man ITSM-Prozesse, um die Freiheit der Agilität in einen strukturierten Unternehmenskontext einzubetten.“ - Gerald Haberecker, Head of Sales, Axios Systems
„Speed ist doch eigentlich nur ein Schlagwort. Auch die agilen Projekte bewegen sich idealerweise innerhalb eines bestimmten Grundgerüsts. Und Service-Management ist eine wichtige Schnittstelle, über die Informationen im Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Ohne solche Prozesse funktioniert auch kein Speed. Doch viele Prozesse finden keinen Owner; das ist eines der wirklichen Probleme.“ - Steven Handgrätinger, Vorstandsvorsitzender des itSMF
„ITIL ist nicht die eierlegende Wollmilchsau. Aber aus der Best-Practices-Sammlung kann sich jeder das zusammensuchen, was er für den Erfolg benötigt. Zudem hilft sie, einen organisatorischen Unterbau zu schaffen, der sich mit den Werkzeugen aus dem ITSM-Portfolio ergänzen lässt. Das ist aus meiner Sicht die einzige Chance, die digitale Transformation zu meistern.“
9. Container-Architekturen setzen sich durch
Software-Container, die sowohl Betriebssysteme als auch für eine bestimmte Aufgabe notwendige Programme enthalten, und die wie homogene Dateien transportiert und installiert werden können, setzen sich immer mehr durch.
Bemerkenswert an dieser Entwicklung ist laut McKinsey vor allem ihre Geschwindigkeit. Vor zwei bis drei Jahren noch eine Nischentechnologie, setzen heute bereits 34 Prozent aller Software-Profis (auch) solche Lösungen ein.
10. Künstliche Intelligenz wird Commodity
Ähnliche wie bei DevOps und Containern haben sich auch KI-Anwendungen in großen Tempo aus ihrer Nische herausbewegt, weil für immer mehr Unternehmen ihr praktischer Nutzen sichtbar wird.
Stromversorger zum Beispiel können heute durch komplexe, datengestützte Simulationen sowohl die Leistung von Windkraftanlagen als auch Strombedarfe viel exakter vorausberechnen als noch vor wenigen Jahren. Solche - und auch einfachere - Berechnungen werden dabei immer häufiger automatisiert ablaufen.
Fazit
Resümee: Nie waren Umfang und Tempo des Wandels bei der IT-Infrastruktur größer als heute, sagt McKinsey. Sowohl die Infrastruktur-Anbieter als auch die Nutzer müssen mehr denn je aktuelle Entwicklungen im Auge behalten und in der Lage sein, auch kurzfristig auf weitere Entwicklungen zu reagieren.