Blackberry

Admins Liebling

17.11.2008
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Sicherheitsregeln für User

…und mit Features wie Touchscreen (Blackberry Storm) oder integrierter Kamera auch Consumer ansprechen sollen.
…und mit Features wie Touchscreen (Blackberry Storm) oder integrierter Kamera auch Consumer ansprechen sollen.
Foto: RIM

Vereinfacht kann man den Blackberry als eine Art Fernbedienung sehen, mit der der Anwender auf die eigenen Postfächer zugreift. Ein Bild, das auch auf das Surfen im Web passt. Nicht der Blackberry selbst begibt sich in das Internet, sondern er leitet die Suchanfrage via NOC an den BES (Blackberry Enterprise Server) weiter, der dann über die Internet-Zugänge des Unternehmens in das globale Netz geht. Bei entsprechender Konfiguration gelten damit für den Anwender unterwegs die gleichen Internet-Einstellungen (geblockte URLs, Filter, Antivirenschutz) wie am Arbeitsplatz im Unternehmen, da er ja die gleiche Infrastruktur nutzt.

Neben diesem Security-Feature verweist RIM zudem auf über 400 Sicherheits-Policies, die dem Gerät direkt remote über das NOC zugespielt werden können, darunter auch die Option, verlorene Geräte komplett aus der Ferne zu löschen. Zum Einstellen der Policy steht dem Administrator eine eigene Konsole zur Verfügung, wobei er Gruppen auf Basis der Adressen der angeschlossenen Mail-Server definieren kann. Die rigide Sicherheitspolitik der Kanadier brachte aber ein anderes Problem mit sich: Da die Geräte nach außen absolut abgeschlossen waren, gestaltete es sich anfangs schwierig, sie an Enterprise-Applikationen wie CRM-Systeme anzubinden. Eine Schwachstelle, in die Microsoft beharrlich den Finger legte.

Drei Programmieransätze

Mittlerweile ist dieses Manko aber beseitigt, und den Unternehmen stehen drei Ansätze zur Anwendungsentwicklung zur Verfügung. Die einfachste und universellste Methode sind dabei web-basierende Applikationen, also HTML-Seiten, auf die der User dann unterwegs per Browser zugreift. Hier wird beispielsweise das Gears Web Application Framework unterstützt. Eine weitere Möglichkeit ist, Applikationen mit Hilfe des Blackberry Mobile Data System (MDS) zu kreieren. Die grafisch orientierte Entwicklungssuite dient zur schnellen Programmierung von Anwendungen per Mausklick, um auf Unternehmensdaten zuzugreifen. Der dritte Weg zu eigenen Blackberry-Anwendungen führt über Java. In Kombination mit Suns Java SDK und dem Blackberry Java Development Environment können eigene Java-Applikationen programmiert werden.

Die gestiegene Bedeutung der Anwendungsentwicklung unterstrich RIM im Oktober mit der ersten Blackberry Developer Conference. Ab März 2009 erhalten die Blackberry-Entwickler mit dem Application Storefront zudem eine Download-Plattform, um ihre Anwendungen direkt an Nutzer zu verkaufen. 20 Prozent der Erlöse will RIM für sich behalten. Mit Hilfe der Plattform, die an Apples Appstore erinnert, hofft RIM zudem, attraktive Programme für Privatanwender offerieren zu können. Nachdem die Company anfangs die von ihr so genannten Prosumer links liegen ließ, adressieren die Kanadier diese Klientel jetzt verstärkt mit Media-Player, GPS, Blackberry-Server Unite etc. Um weiter zu wachsen, benötigen die Kanadier neue Zielgruppen.