Transparenz und Wertschätzung zahlen sich aus

Auf Augenhöhe trennen

29.08.2023
Von 
Francine Zimmermann war 15 Jahre in verschiedenen Managementpositionen in der IT tätig. Als Business Coach hat sie sich auf das Thema „Trennung auf Augenhöhe – wertschätzende und menschenzentrierte Kündigung auch in herausfordernden Situationen“ spezialisiert. Sie begleitet Vorstände, Geschäftsführer und Führungskräfte in schwierigen Kündigungssituationen. Sie berät Unternehmen, den wertschätzenden Umgang mit Kündigungen in die Unternehmenskultur zu integrieren und Nachhaltigkeit zu erreichen.

Worauf Unternehmen achten sollten

Damit Kündigungen wertschätzend und auf Augenhöhe gelingen, gilt es, einige Regeln zu beachten. Das minimiert die Risiken und ermöglicht es, leidenschaftliche Mitarbeiter zu halten und für Bewerber interessant zu sein.

1. Befähigen Sie Ihre Führungskräfte

Nehmen Sie in Ihre Führungsseminare neben Tools und Methoden zur Mitarbeiterführung das Thema "Kündigung von Mitarbeitern" auf. Dadurch erreichen Sie eine Enttabuisierung, was Berührungsängste reduziert. Gleichzeitig lernen Führungskräfte Wege, mit ihren eigenen Emotionen und denen der zu kündigenden Person umzugehen.

Das verringert Unsicherheiten und führt zu einem wertschätzenden Umgang. Schenken Sie dem Thema Kündigung genauso Beachtung wie anderen Führungsthemen. Die Verantwortung eines Managers gegenüber dem Mitarbeiter und dem Unternehmen endet nicht da, wo es schwierig wird.

2. Nutzen Sie Möglichkeiten wie Mediation oder Coaching

Bieten Sie Ihren Führungskräften Unterstützung an. Manche Konflikte wirken so unüberwindbar, dass die Kündigung der einzige Ausweg scheint. Mediation hilft, Konflikte zu lösen, bevor eine Kündigung notwendig wird. Gleichzeitig ergeben sich daraus weitere Handlungsoptionen. Beide Parteien erleben dadurch Selbstwirksamkeit.

Sie ist relevant, um Veränderungen anzugehen. Greifen Sie auf Coaching zurück. Die Führungskraft wird dabei unterstützt, die Situation unter Berücksichtigung der eigenen Wertvorstellungen zu reflektieren. Neue Lösungen und Verhaltensweisen werden dadurch möglich.

Der betroffene Mitarbeiter bekommt seitens des Arbeitgebers eine Hilfestellung, trotz der scheinbar aussichtslosen Situation, sich seiner vorhandenen Ressourcen bewusst zu sein. Das hilft in der Selbstwirksamkeit zu bleiben.

3. Kommunizieren Sie offen und transparent

"Verschwinden" Geschäftsführer, Führungskräfte oder Mitarbeiter unvermittelt, löst das Unsicherheit bei den Menschen aus, die zurückbleiben. Kommunizieren Sie so offen und transparent wie nur eben möglich, was die Beweggründe waren. Wichtig dabei ist, dass Sie authentisch bleiben.

Damit beugen Sie Vermutungen, Gerüchten und unbegründeten Ängsten vor. Mitarbeiter werden sich dennoch über das Geschehen austauschen, was völlig normal ist und dazu gehört. Der Fokus wird sich wesentlich schneller wieder auf die Arbeit richten und die Teamperformance bleibt erhalten. Die Mitarbeiter empfinden Sicherheit, die für eine gute Produktivität unabdingbar ist.

4. Etablieren Sie das Thema wertschätzende und menschenzentrierte Kündigung in Ihrer Unternehmenskultur

Das ist in erster Linie an HR und die Geschäftsführung gerichtet. Kleine Schritte und Verhaltensänderungen im Umgang mit Kündigungen bewirken weitreichende Verbesserungen. Eine Integration des Themas in die Unternehmenskultur, bedeutet Nachhaltigkeit.

Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeiter fängt bei Ihnen im Unternehmen an. Die Unternehmenskultur berücksichtigt über das wertschätzende Onboarding hinaus, wie die Kultur einer möglichen Trennung aussieht. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit. Es ist klar, dass wenn es zu einer Kündigung kommt, der Mitarbeiter nicht beschädigt wird und ihm Wertschätzung entgegengebracht wird.

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