Auswahltipps für SAP-Datenbanken

12.09.2006
Von Axel Szelepusa

SQL Server 2005 partitioniert

Tabellenpartitionierung sorgt für mehr Performance. Bisher konnten nur Anwender von Oracle-Datenbanken dieses Feature beim Betrieb des Business Information Warehouse nutzen. Mit der Version 2005 des SQL Server geht dies künftig auch: Die Software gestattet es, Fact- und PSA-Tabellen zu partitionieren. Die Ramp-up-Phase wird voraussichtlich bis Ende 2006 beendet sein.

Sind in der IT-Infrastruktur noch weitere unterschiedliche Datenbankanwendungen im Betrieb, werden oft auch die SAP-Datenbanken direkt über den Datenbankhersteller lizenziert. Dies kann sogar kostengünstiger sein, hat aber den Nachteil der engeren Bindung an den Hersteller.

Neben den technischen Eigenschaften hat natürlich auch der Preis Einfluss auf die Wahl der SAP-Datenbank. Kunden können die Datenbanklizenzen pauschal über SAP abrechnen. Der für die Datenbank zu entrichtende Betrag errechnet sich als Aufschlag auf den SAP-Anwendungswert. Er beträgt etwa drei Prozent für Max DB, acht Prozent für Microsoft SQL Server und DB2 UDB sowie jeweils elf Prozent für Oracle und DB2/OS390. Für die Nutzung von "Oracle RAC" berechnet SAP nochmals einen Aufschlag von drei Prozent. Unter dem SAP-Anwendungswert ist die Summe der Listenpreise für definierte Nutzer und Ergänzungsprodukte zu verstehen. Davon ausgenommen sind diejenigen Positionen, die laut SAP-Preisliste nicht zum SAP-Anwendungswert zählen.

Fazit

  • Entscheidende Kriterien sind der Administrationsaufwand, die Kosten für den laufenden Betrieb und die Lizenzen, die geforderte Datensicherheit sowie die Performance.

  • Microsoft SQL Server 2005 wird durch Tabellenpartitionierung auch für große SAP-BW-Installationen interessant.

  • Bis auf die Microsoft-Datenbank arbeiten die Produkte mit verschiedenen Cluster-Lösungen zusammen.

  • Eine Unicode-Umstellung muss zumindest bei IBM und Oracle nicht automatisch zu einer größeren Datenbank führen.

  • Bei Oracle-Datenbanken hat der Anwender umfängliche Backup-Funktionen zu konfigurieren.

  • Das Oracle-Produkt ist mit das teuerste. Die Real-Application- Cluster-Option kostet extra.

  • Unter dem Aspekt der Zukunftssicherheit kann nur empfohlen werden, sensibel darauf zu achten, wie eng und kooperativ sich die Zusammenarbeit der SAP mit den entsprechenden Datenbankherstellern gestaltet.