Cobol bleibt im Gespräch

09.06.2006

Die Kunst hier besteht den Experten zufolge darin, diejenigen Mainframe-Anwendungen herauszufinden, deren Modernisierung sich lohnt. Einen vergleichsweise einfachen Weg dafür schlägt Gartner-Analyst Dale Vecchio vor: Er gliedert die Programme aufgrund ihrer MIPS-Anforderungen und rät, dass Applikationen unter 500 MIPS auf verteilte Systeme migriert werden sollten, während für Programme über 1000 MIPS der Mainframe weiterhin die geeignetere Plattform darstellt. Damit reduziert sich die Grauzone auf den Bereich zwischen 500 und 1000 MIPS, für die sich inzwischen eine bevorzugte betriebliche Praxis herauskristallisiert: Das Kapseln von Cobol-Funktionen und deren Bereitstellung im Rahmen moderner, Service-orientierter Architekturen. Eine erfreuliche Begleiterscheinung dieses Kunstgriffs ist, dass für solche IT-Umgebungen nur noch wenig Cobol-Programmierkenntnisse erforderlich sind, denn mit Entwicklernachwuchs für diesen Sprachveteran ist kaum mehr zu rechnen. (ue)