Zwischen Innovation und Sparzwang

Das Doppelleben der CIOs

25.11.2010
Von Robert Gammel

Finanzielle Spielräume und eine unterstützende Kultur

Einig waren sich die versammelten IT-Manager weitgehend, dass das IT-Controlling sinnvollerweise nicht in der IT-Organisation selbst, sondern besser im Finanzbereich aufgehängt sein sollte. Die Sorge, damit Innovationsspielräume einzuschränken, sahen die Referenten nicht. Eine standardisierte, nach optimierten Prozessen ausgerichtete und damit wirklich effiziente IT erlaube es, freigewordene Mittel in neue Projekte zu stecken.

Urs Bleisch, CIO beim Zementhersteller Holcim
Urs Bleisch, CIO beim Zementhersteller Holcim
Foto: Joachim Wendler

Holcim-CIO Bleisch mahnte neben den notwendigen finanziellen Spielräumen auch eine unterstützende Unternehmenskultur an. Der Baustoffkonzern erprobt beispielsweise derzeit die Nutzung von Google-Apps und testet, ob Konzepte wie "Bring your own PC" unternehmenstauglich sind. Für alle daran Beteiligten sei es wichtig, förderliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Zu diesen Rahmenbedingungen zählt Bleisch eine gewisse Autonomie und die damit verbundenen Kapazitäten sowie eine Kultur, die innovative Leistungen auch belohne. Am wichtigsten sei es aber, den Mitarbeitern im Projekt eine psychologische Sicherheit zu geben: "Piloten dürfen auch mal schief gehen. Die Verantwortlichen müssen wissen, dass sie in einem solchen Fall nicht aus der Familie ausgeschlossen werden."