Der CIO - Botschafter und Cheerleader

03.01.2002

CW: In der Studie "The CIO Desk Reference" betont die Meta Group vehement die Funktion des Chief Information Officer als eines "Führers". Mit diesem Begriff haben wir in Deutschland - historisch bedingt - mehr Schwierigkeiten als die Amerikaner. Wie lässt er sich umschreiben?

Burke: Ein "Leader" ist jemand, der nicht unbedingt eine organisatorische Verantwortung trägt, aber das Verhalten der Leute verändert. Hier liegt der Unterschied zum "Boss", der zwar eine formale Autorität ausübt, aber nur dann Erfolg hat, wenn er gleichzeitig auch ein Leader ist. Der IT-Chef hat früher die Autorität für die Informationstechnik ausgeübt. Heute spielt der CIO eine Führungsrolle.

CW: Zu einem visionären Führer gehört also nicht zwingend eine organisatorische Machtposition. Auch Fachwissen allein reicht sicher nicht. Welche charakterlichen Eigenschaften sind notwendig, um ein Führer zu sein, und wie finden die Unternehmen Leute, die dazu taugen?

Das Kapital des IT-Chefs

Der CIO braucht Verständnis für die Bedeutung der Informationen, die Fähigkeit, Menschen mitzureißen und Mut zum Risiko.