Deutsche Firmen halten nichts vom Offshoring

01.12.2006

Von der Osten-Sacken hält die skeptische Haltung der deutschen Anwender allerdings größtenteils für typische Anlaufschwierigkeiten, die zudem stark emotional geprägt seien: "In anderen Marktsegmenten wird schon lange nicht mehr in lokalen Dimensionen gedacht. Deshalb glaube ich, dass auch die Globalisierung von IT-Services vor dieser Entwicklung nicht Halt machen wird", begründet der Experte seine Zuversicht. Notwendig sei daher, die möglichen Chancen ins Auge zu fassen: "Wer nicht nur die Risiken diskutiert, sondern auch den Nutzen betrachtet, wird schnell erkennen, dass das Offshoring von IT-Dienstleistungen kein Schreckgespenst ist." Vor allem hoch standardisierte Services ließen sich deutlich kostengünstiger einkaufen.

Allerdings warnt von der Osten-Sacken vor isolierten Entscheidungen, die lediglich auf Einsparungen abzielen. "Offshoring-Konzepte lassen sich nicht beliebig in bestehende Verhältnisse integrieren und sollten daher bereits in der IT-Strategie als Option berücksichtigt werden", empfiehlt der Berater. Nur dann lasse sich etwa aus einer intelligenten Kombination von lokalen und internationalen Services ein nennenswerter Nutzen ziehen.

Offshoring sei zudem nicht zwangsläufig mit Nachteilen für den hiesigen Arbeitsmarkt verbunden: "Es besteht ein deutlich wachsender Bedarf an hochwertigen Dienstleistungen, für die es teilweise schon heute nicht genug qualifiziertes Personal gibt", begründet der Softlab-Manager. "Allein bei uns bestehen derzeit rund 300 offene Stellen". (sp)