Baramundi Automate
Die in Augsburg ansässige Baramundi Software AG setzte bis vor einigen Jahren ebenfalls das zuvor angesprochene Winrobots ein. Um die Integration in die Software zu erhöhen, beispielsweise um die in der Software gebräuchlichen Variablen direkt zu nutzen, haben die Programmierer eine eigene Software für Oberflächenautomatisierung entwickelt. Das "baramundi Automate" erstellt so genannte Response-Dateien, die neben automatisierten Installationen auch Konfigurationen oder sonstige automatisierbare administrative Tätigkeiten über eine eigene grafische Skriptsprache abwickeln.
Die Erfassung der Fensterrahmen, das Auslesen der Programmbezeichnungen oder der Controls muss der Benutzer nicht selbst durchführen. Die Kommunikation geschieht über eine Schnittstelle zu MSAA (Microsoft Active Accessibility), die von Microsoft für die Automatisierung von Benutzeroberflächen optimiert wurde.
Vorteile von Baramundi Automate:
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Stärkere Verzahnung mit der Verteilungssoftware
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Umfangreiche Automatisierungsfunktionen
Nachteile von Baramundi Automate:
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Im Vergleich zu Winrobots weniger verbreitete Software
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Nur gemeinsam mit der Baramundi Management Suite nutzbar
Fazit: Im Zusammenspiel mit der Management Suite des Herstellers eine zusätzliche Möglichkeit, um administrative Aufgabenstellungen schneller abzuwickeln.
Office Bordmittel - VBA & Co.
Office-Programme, wie Microsoft Office oder Open/Libre Office, machen sehr starken Gebrauch von Automatisierung. Die Anwendungsbeispielsweise reichen vom Einlesen eines Scanners, über die Anpassung von Passagen in einem Briefdokument, bis hin zu komplexen Verfahren wie der Dienstplangestaltung in Excel. Während in Microsoft Office "Visual Basic for Applications" (VBA) zum Einsatz kommt, automatisieren Anwender Vorgänge in Open Office typischerweise mit einem BASIC-Dialekt, der je nach Version und Ausrichtung der Software umbenannt wurde (beispielsweise StarBasic).
BASIC ist die wichtigste Grundlage für die Automatisierung im Office-Umfeld. Die Sprachkonstrukte sind relativ leicht zu erlernen und versetzen auch den IT-Laien recht schnell in die Lage Abläufe automatisiert zu wiederholen. Da bereits seit vielen Jahren selbst Programmfenster und Oberflächen mit den Office-Bordmitteln entwickelt werden, verschwimmen die Unterschiede zur herkömmlichen Software zunehmend. Während im privaten Sektor ein "Makro", wie die Skripts im Office-Bereich auch genannt werden, üblicherweise kaum von Bedeutung ist, dürften in den Unternehmen weltweit tausende von speziellen Programmen auf Basis von Office lagern. Microsoft Access ist insgesamt als Datenbankmanagementsystem bereits mehr eine Entwicklungsumgebung, denn ein herkömmliches Office-Programm.
Vorteile der Office-Makros:
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Integrierte Entwicklungsumgebung
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Alle Office-Applikationen können automatisiert werden
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Sehr große Anzahl von Beispielen und Lösungen
Nachteile der Office-Makros::
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"Entwickler" verlässt das Unternehmen
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Schlechte Nachvollziehbarkeit wenn schlecht dokumentiert
Fazit: Die Makros in Office-Programmen sind das sprichwörtliche i-Tüpfelchen im Wort "Leistungsfähigkeit". Anwender können, ohne selbst gleich Entwickler zu sein, ihre eigenen Ideen am Computer leicht verwirklichen.