Trotzdem kann hierzulande bislang nicht von einem Durchbruch von quelloffener CRM-Software die Rede sein. "Der Mittelstand war in den letzten zwei Jahren sehr zurückhaltend, wenn es um Open Source ging", räumt Georg Blum, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Communida aus Ebersbach, ein. Auch bereite die Einführung einer quelloffenen Lösung am Anfang eines Projekts mehr Aufwand als herkömmliche Software. Umso wichtiger sei es deshalb, vorab die Anforderungen klar zu definieren und erst dann ein Produkt zu wählen, "das zum Anwender passt". Laut den Experten hätten sich Kunden nicht für Open-Source-Alternativen entschieden, weil sie Lizenzgebühren sparen wollten, zumal sich laut Frank Naujoks, Analyst der Hewson Group, die vermiedenen Lizenzkosten beim Einsatz quelloffener Produkte für Beratung, Schulung und Support wieder draufgingen. Deren Vorzug liege vielmehr darin, dass sie aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte im Web sicherer seien und über eine offene Architektur verfügten.
Für manche Anwender gebe es zudem strategische Gründe für Open-Source-Software. So könnten sie individuelle CRM-Lösungen erstellen, ohne sich von einem einzelnen Hersteller abhängig zu machen, wirbt Comdivison-Manager Sandfort. Allerdings räumte Sandfort ein, dass es auch Kunden gebe, die sich überhaupt nicht dafür interessierten, ob die CRM-Software Open Source ist, sondern vom Dienstleister einfach die passende Lösung für ihre Bedürfnisse verlangten.