Ungeklärte Outsourcing-Fragen
Ein drittes Gesicht des Cloud Computing hat der St. Gallener Professor auch im eher konventionellen Outsourcing geortet. Er nennt das "die Optimierung der Wertschöpfungskette". In den nächsten Jahren würden immer mehr Unternehmen ganz unterschiedliche Teile ihrer Services, beispielsweise im Sinn eines Business-Prozess-Outsourcing, nach außen verlegen. Dazu könnten auch Leistungen gehören, deren Fremdvergabe heute als gewagt gelte. "Es gibt aber noch eine ganze Reihe von ungeklärten Punkten", erinnert Brenner. Die Unternehmen müssten sich folgende Fragen stellen:
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Was will und muss ich selbst machen? Hier könnte eine Antwort lauten, dass Speichern und Basisbetrieb keine Kernkompetenz der IT mehr sind.
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Wie groß muss ein Rechenzentrum sein, damit es von den Economies of Scale profitieren kann? In dieser Diskussion dürfte die Energieeffizienz eine immer größere Rolle spielen.
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Wie tief will oder soll ein Unternehmen in die Wertschöpfungskette einsteigen? Vor allem im Hinblick auf Commodities muss diese Frage heute neu beantwortet werden.
Erst auf der Grundlage der Antworten kann ein Unternehmen eine valide Cloud- und Software-as-a-Service-Strategie entwickeln, so Brenners Fazit.
- Cloud Computing in der Praxis
Nur wenige deutsche IT-Verantwortliche wollen derzeit Cloud-Services nutzen. Grund dafür sind oft Sicherheitsbedenken. - Security Konzepte in der Cloud
Auch in der Cloud beginnt ein Sicherheitskonzept mit einer gründlichen Gefahren- und Anforderungsanalyse. - Daten und Anwendungen in der Cloud
Daten und Anwendungen müssen im Rechenzentrum des Cloud-Providers sauber voneinander getrennt sein. - Datensicherheit im Zeitalter der Cloud
Cloud-Nutzer wissen in der Regel nicht, auf welchen Systemen, in welchem Rechenzentrum und in welchem Land der Provider ihre Daten speichert. - Cloud Computing Netzinfrastruktur
Das Rückgrat jeder Cloud bilden stabile, breitbandige Netze. Wie auch immer die Netzverbindung konkret realisiert wird, sie sollte genau wie beim normalen Outsourcing doppelt ausgelegt sein und über zwei voneinander getrennte physikalische Verbindungen laufen. Fällt dann eine der beiden Leitungen aus, kann die andere nahtlos den Dienst der anderen übernehmen. - Monitoring Systeme
Monitoring- und Frühwarnsysteme sorgen für mehr Sicherheit in der Cloud-Infrastruktur. Sie spüren beispielsweise auf der Basis von Data-Mining-Verfahren Schwachstellen auf, bevor diese sich gefährlich auswirken. - Sicherheit planen
Security beginnt in den Köpfen. Regelmäßige Workshops und Schulungen können die generelle Wachsamkeit im Umgang mit IT-Lösungen in der Cloud steigern.