Das internationale Regelwerk IT Infrastructure Library (Itil) in der Version 3 (V3) erblickte im Sommer 2007 das Licht der Welt. Einerseits war es von großer Neugier begleitet, da der Lifecycle-Ansatz ganz neue Perspektiven hinsichtlich der Nutzeneffekte für die Unternehmen versprach. Andererseits wurde es mit einer gewissen Skepsis betrachtet, da sich die Unternehmen gerade erst mittels Itil V2 von ihrer individuellen, unstrukturierten und technologieorientierten Arbeitsweise getrennt hatten.
- ITIL - die häufigsten Irrtümer
Am 29. Juli 2011 wurde das aktuelle Refresh von Itil V3 veröffentlicht. Höchste Zeit, die häufigsten Itil-Missverständnisse aufzuklären. - Itil V4 steht unmittelbar vor der Tür.
Das ist falsch - richtig ist<br><br>In Kürze wird ein Refresh ("Itil Edition 2011) veröffentlicht. - Strategische Prozesse sind in der IT sind unrealistisch.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Die Itil-Prozesse helfen dem CIO, sich als Partner des Business zu etablieren. - Der Umstieg von V2 auf V3 ist radikal.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Die grundlegenden Konzepte bleiben erhalten. - Itil V3 erhöht nur die Komplexität der Prozesse.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Die Komplexität hat nichts mit der Itil-Version zu tun. - Es ist einfacher, erst einmal mit ITIL V2 zu beginnen.
Das ist falsch - richtig ist: ITIL V3 bietet so viele Verbesserungen, dass es töricht wäre, sie zu ignorieren. - Die Investitionen in Itil V2 sind definitiv verloren.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Investitionen in Prozesse und Standards lassen sich unmittelbar in V3 überführen. - Viele der V3-Prozesse sind in der Praxis überflüssig.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Nicht jeder Prozess muss nach V3 eingeführt werden, aber die Funktion muss abgedeckt sein. - Die V3-Prozesse sind unübersichtlich und schwer steuerbar.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, daran ändert auch Itil V3 nichts. - Die Standards stehen der Flexibilität im Weg.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Definierte Kompetenzen und Prozesse erleichtern die Reaktion auf Änderungen. - Der Nutzen kann die Investition nicht aufwiegen.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Itil V3 hilft, die Effizienz und Qualität des IT-Service-Managements erheblich zu steigern. - ITIL V3 erfordert einen zu hohen Schulungsaufwand.
Das ist falsch - richtig ist: Die Bedeutung des ITSM ist gestiegen - und damit auch das Anforderungsprofil der Experten.
Inzwischen hat die Skepsis nachgelassen. Dennoch hält sich im Markt eine Reihe von Missverständnissen zu der neuesten Version des Regelwerks. Sie resultieren nicht zuletzt daraus, dass viele der Itil-V2-erfahrenen Praktiker noch der vorherigen Version verhaftet sind, also innerlich noch nicht den Wechsel zur Lifecycle-Sicht vollzogen haben. So wirkt Itil V3 auf sie teilweise nicht ausreichend schlüssig, unnötig komplex oder sogar irritierend.
Mit dem Refresh, sprich: der Überarbeitung, des Frameworks, sollen Praxiserfahrungen aus den vergangenen drei bis vier Jahren Einzug in die Best-Practices-Sammlung finden. Es hat einige inhaltliche Änderungen und Anpassungen gegeben. Aber im Wesentlichen bleiben die Kernaussagen unverändert, weshalb es auch keinen Versionswechsel geben wird. Die Lesbarkeit, Konsistenz und Verständlichkeit der Modelle, Prinzipien, Prozesse und Funktionen sollen allerdings deutlich verbessert werden.