Deshalb raten die Gartner-Consultants gerade bei größeren, über mehrere Standorte verteilten IP-Telefonie-Installationen zu einem MPLS-basierenden IP-VPN als Backbone (MPLS = Multi Protocol Label Switching), um für die Zukunft gerüstet zu sein. Diese Technik bringt gleich mehrere Vorteile: So erhält der Anwender im Rahmen eines MPLS-Netzverbundes häufig mehr Bandbreite als in einem Frame-Relay-Netz - und dies zu besseren finanziellen Konditionen. Zudem eröffnen MPLS-Netze die Möglichkeit, so genannte "Classes of Services" zu definieren. Auf diese Weise können die Sprachpakete gegenüber E-Mail und anderen Applikationen, die nicht in Echtzeit reagieren müssen, priorisiert werden.
• Frame Relay ist als WAN-Backbone nur bedingt geeignet; • Classes of Services für die IP-Telefonie im WAN; • Altlasten wie Hubs im LAN; • Stromversorgung der IP-Telefone und aktiven Netzkomponenten; • VLANs, um VoIP vom restlichen Datenverkehr zu trennen; • Schutz vor Voice-Spam; • sichere Einbindung externer Mitarbeiter; • Ortung von Notrufen. |
Diese Methode verhindert nicht nur die im Zusammenhang mit der IP-Telefonie gefürchteten Latenzprobleme, sondern erleichtert auch die Verkehrsplanung. Unverzichtbar ist die Definition von Serviceklassen zudem, wenn etwa im Zuge einer VoIP-Migration die TK-Anlagen der Unternehmenszweigstellen durch einen zentralen Telefon-Server am Hauptstandort ersetzt werden sollen. MPLS wartet im Vergleich zu Frame Relay noch mit einem anderen Vorteil auf: Zwischen den einzelnen Niederlassungen existiert kein Single Point of Failure mehr, so dass die Service-Provider hier in der Regel eine Ausfallsicherheit garantieren, die sehr nahe an die vom klassischen Telefonnetz gewohnten 99,9999 Prozent heranreicht.