Blade-Server, Virtualisierung und IT-Kosten

Die wichtigsten Server-Trends für IT-Manager

27.01.2009
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Virtualisierung, Fortsetzung

Jörg Dehnen, IBM: Dieser Einfluss ist, wie nicht anders zu erwarten, stark. Virtualisierungstechnologien greifen an unterschiedlichen Stellen an: auf Betriebssystemebene, auf Anwendungsebene und im I/O-Bereich, um hier nur einige Beispiele zu nennen. Wir als Hersteller tragen diesem Trend Rechnung und lassen unsere Entwicklungslabors entsprechend Produkte fertigen, die die Angebote des Markts ergänzen. Beispiele dazu: VMware 3i Hypervisor im Lieferumfang des Servers, IBM-Software zur I/O-Virtualisierung in BladeCentern (BladeCenter Open Fabric Manager) und so weiter. Auch auf das Server-Design selbst hat die zunehmende Virtualisierung Einfluss. So steigt tendenziell die Anzahl der DIMM-Sockel, um genügend Hauptspeicherkapazität für die virtuellen Maschinen zur Verfügung zu haben.

Ingo Frobenius, Sun Microsystems: Im x86-Umfeld ist zu erwarten, dass an größere Unternehmen kein Server mehr ohne Virtualisierungslösung ausgeliefert wird. Hierbei wird zukünftig sicherlich mehr Wert auf das Management gelegt werden als auf die eigentliche Virtualisierung – denn jede Instanz, die auf einer virtuellen Umgebung läuft, besitzt weiterhin ein Betriebssystem, das auch gewartet werden muss. Im RISC-Umfeld werden zukünftig ebenfalls vermehrt Virtualisierungslösungen angeboten werden. Dabei werden keine softwarebasierten Produkte eingesetzt, sondern die Virtualisierung wird firmwarebasiert implementiert. Zusätzlich werden wir hier auch „Lightweight“-Lösungen wie Solaris Container sehen, die den großen Vorteil bieten, dass der Performance-Verlust geringer ausfällt, den man gerade bei softwarebasierten Virtualisierungslösungen beobachten kann. Zukünftige Prozessoren werden die Virtualisierung besser unterstützen als heute – so wird etwa das viel gepriesene Verschieben von virtuellen Instanzen von einem Server auf einen anderen Server von vielen Produkten unterstützt, jedoch gibt es hier durchaus größere Schwierigkeiten, wenn die Architekturen der eingesetzten Prozessoren zu sehr voneinander abweichen. Ein Verschieben beispielsweise von einem Intel-x86-Server auf einen AMD-x86-Server wäre sicher wünschenswert – ist aber derzeit nur bedingt möglich.

Thomas Krenn, Thomas Krenn AG: Der Einfluss ist bereits heute schon sehr groß – die Virtualisierungsfunktionen Intel VT beziehungsweise AMD-V sind ja schon seit einiger Zeit in den CPUs vorhanden. An Bedeutung gewinnen wird künftig die hardwareunterstützte I/O-Virtualisierung – vor allem für 10-Gbit-Ethernet ist diese interessant. AMD bietet dafür ja bereits eine I/O-MMU, bei Intel kommen die VT-d-Funktionen mit der neuen Nehalem-CPU-Generation. Xen unterstützt diese Technologien bereits – VMware wird mit VMDirectPath in Kürze folgen.