Ebay wird als Vertriebskanal zur Pflicht

17.11.2004
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Beim Stöbern bleibt es dabei jedoch meist nicht. Im dritten Quartal 2004 betrug das Handelsvolumen von Ebay in Deutschland 1,74 und weltweit 8,3 Milliarden Dollar. Der Gesamtumsatz des Konzerns belief sich auf 806 Millionen Dollar, wovon knapp die Hälfte auf das internationale Geschäft entfiel. Der Löwenanteil der Einnahmen außerhalb der USA wird in Europa erwirtschaftet, wobei Ebay Deutschland wiederum für rund 50 Prozent des Erlöses in der Alten Welt verantwortlich zeichnet.

Dropshop

Geschäftsmodelle und Fakten rund um Ebay:

Kein Wunder also, dass der Vertriebskanal zunehmend das Interesse von Leuten wie Haag weckt. Sein Unternehmen Dropshop agiert dabei als so genannter Verkaufsagent (siehe "Verkaufsagenten"). Dabei werden Waren von Privatpersonen oder Firmen in Kommission über Ebay versteigert. Dropshop tritt hierbei als Full-Service-Dienstleister auf.

Auf diese Idee ist allerdings nicht nur Haag gekommen. Derzeit versuchen sich eine Menge Verkaufsagenten, in der Regel jedoch mit mäßigem Erfolg. "Wenn ein Artikel nur 30 Euro bringt, verdienen wir kein Geld", nennt Haag die Schmerzgrenze in der Branche. Weil viele Verkaufsagenten den komplexen Aufwand unterschätzt haben, werfen sie schnell wieder das Handtuch. Ohne Software, die Prozesse automatisiert, entpuppt sich der Job für Einzelkämpfer rasch als Verlustgeschäft. Haag war sich schon im Vorfeld darüber im Klaren, dass es ohne Softwarehilfe nicht geht. "Wir haben zunächst nach einem Produkt gesucht, mussten aber feststellen, dass es am Markt nichts gab", erinnert er sich. Dropshop entwickelte deshalb mit einem externen Dienstleister eine eigene Softwarelösung, die den kompletten Verkauf inklusive Lagerung, Versand-Management und zentraler Datenverwaltung steuert.