Software-Qualitäts-Management

Ein "Software-Blutbild" zur Qualitätssteuerung

10.04.2008
Von 
Technischer Geschäftsführer der Maiborn Wolff GmbH, München

Sensoren für valide Aussagen

Mit Software-Controlling lässt sich die Softwarequalität gezielt steuern.
Mit Software-Controlling lässt sich die Softwarequalität gezielt steuern.

Im Gegensatz zur Qualitätsnorm ISO 9126, deren Eigenschaften nur schwer messbar sind, hat das Qualitätsmodell den Anspruch, valide Aussagen zur Produktqualität von Softwarelösungen zu machen. Auf Grundlage von Erfahrungswerten wurden acht relevante Eigenschaften definiert, von denen sich sechs (Größenverhältnisse, Codeanomalien, Zuverlässigkeit, Kritikalität, Qualitätssicherung und Performance) direkt auf das Produkt beziehen. Zwei zusätzliche Eigenschaften - Fortschritt und Umfragewert - geben Aufschluss über Prozesse, die sich auf die Qualität der zu entwickelnden Software auswirken können.

Den Eigenschaften werden definierte Kennzahlen zugeordnet. Sensoren, teilweise aber auch Projektmitarbeiter, liefern Werte, die in das Software-Cockpit einfließen. Die Kennzahlen werden für jede Komponente der Software, die der Architekt anlegt, einzeln gemessen. Für eine Auftragsverwaltung eines Automobilherstellers hat der Softwarearchitekt beispielsweise ständigen Zugriff auf Messwerte zu den Komponenten Kunde, Preis, Fahrzeugkonfiguration, Auftrag, Distribution und Baubarkeitsprüfung. Er kann so die Qualität jedes einzelnen Bausteins sowie der Gesamtsoftware anhand der Kennzahlen bewerten. Wie beim Blutbild des Menschen steht jede Kennzahl erst einmal für sich. Ob die Software tatsächlich "gesund" ist, muss der Architekt anhand des Gesamtbildes beurteilen.