EMC setzt auf ECM

21.10.2003
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Speicherhersteller EMC entfernt sich vom margenschwachen Hardwaregeschäft. Mit dem Kauf von Documentum will die Company ihr Portfolio als Lösungsanbieter ausbauen und sich gegen IT-Konzerne wie IBM wappnen. Die Verwaltung unstrukturierter Daten mittels Programmen für das Enterprise-Content-Management (ECM) gilt wieder als einträglich.

Das klassische Content-Management wird durch das elektronische ersetzt - ein Millionengeschäft für EMC. Foto: IBM Deutschland

Verborgen hat EMCs CEO Joseph Tucci seine Absichten eigentlich nicht - da die Margen im Hardwaregeschäft unter Druck geraten sind, muss der Konzern neue Erlösquellen anzapfen. Folglich betonte Tucci in der jüngsten Vergangenheit stets, dass EMC sein Software-Business auf einen Umsatzanteil von 30 Prozent im Jahr 2005 ausbauen will. "Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass die nächste große Welle bei Storage-Software in der Verwaltung des kompletten Lebenszyklus von Informationen liegen wird", redete der EMC-Chef schon im Juli Klartext. An größere Konsequenzen geglaubt hatte offenbar kaum jemand.

Nur Hardware reicht nicht

Als die Nachricht von der Übernahme des auf Dokumenten-Management-Systeme (DMS) spezialisierten Softwareherstellers Documentum für 1,7 Milliarden Dollar die Runde machte, waren viele Beobachter überrascht. Schließlich sind vollmundige Ankündigungen in der IT-Branche in der Regel ein Zeichen dafür, dass nichts passieren wird. Für EMC indes wird sich sich viel verändern - ein Konzern, der noch Anfang des Jahres als reiner Hardwerker (mit proprietären Tools) bekannt war, versucht eine radikale Neupositionierung als Lösungsanbieter.