Wissens-Management 2.0

Gedankenaustausch einmal anders

11.01.2010
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Ideen und Wissen vor Ort dokumentieren

Die ausführliche Dokumentation einer Unkonferenz ist unerlässlich und sollte gleich vor Ort durch die Teilnehmer in Angriff genommen werden. Beim Digital Life Camp von T-Systems Multimedia Solutions fühlten sich viele dazu berufen, den jeweiligen Stand der Debatte und ihre Eindrücke per Weblog festzuhalten. Bereits kurz nach Ende der Konferenz war auch ein "Camp Book" fertig, das alle besprochenen Themen kurz zusammenfasste. Abfotografierte Whiteboard-Seiten zeigen, worum es bei Unkonferenzen geht: Tabu sind langweilige, vorgefertigte Präsentationen.

Christine Rogge ist sich sicher, dass auch andere Unternehmen von den Vorteilen einer Unkonferenz profitieren können: "Wissensschätze lassen sich durch diese Art der Veranstaltung leicht heben." Für die Förderung von interdisziplinären Kompetenzen und den Aufbau einer aktiven Community innerhalb der Firma sei das Mitmach-Format perfekt geeignet. "Es lohnt sich deshalb auch, von Anfang an möglichst viele Mitarbeiter mit ins Boot zu holen", so Rogge.

Unternehmen wie Twitter haben die Technik bereits fest in ihrer Unternehmenskultur verankert, weiß der Social Media Experte Patzig: " Dort gehört es zum Arbeitsalltag, dass die Mitarbeiter spontan kurze Sessions für die Kollegen abhalten." Besonders spannend für international tätige Unternehmen: Auch über die Entfernung funktioniert das Format. So hat Patzig kürzlich mit Partnern aus Großbritannien eine Unternehmensberatung gegründet. "Wenn ein Kollege eine neue Idee hat, organisiert er spontan eine Telefonkonferenz und stellt das Thema vor", erläutert er. "Dann nutzen wir einen internen, kostenlosen Microblogging-Dienst für den weiteren Ideenaustausch. Dieser ermöglicht ausreichende Textlängen und wir vermeiden Verteiler-Rattenschwänze an E-Mails. Außerdem ist alles gleich online dokumentiert und lässt sich per Tagging einfach durchsuchen."

Patzigs Resümee zur Unkonferenz bei T-Systems Multimedia Solutions: "Ein Teilnehmer meinte im Nachhinein, er habe den Eindruck, dass diese Veranstaltung das Unternehmen nachhaltig verändert hat."